Fix: MotoGP-Finale nicht in Valencia

Valentino Rossi: «Michelin hat viel Aufholbedarf»

Von Günther Wiesinger
Valentino Rossi (Yamaha) heute in Valencia mit Michelin-Reifen

Valentino Rossi (Yamaha) heute in Valencia mit Michelin-Reifen

«Michelin hat viel Spielraum für Verbesserungen», stellte Valentino Rossi beim Valencia-Test fest. Und die neue Einheits-Elektronik? «Das ist ein Schritt zurück ins Jahr 2008», meint er.

Nicht weniger als 13 Stürze passierten an diesem ersten Michelin-Testtag nach dem Ende der Bridgestone-Ära heute in Valencia.

Aleix Espargaró und Eugene Laverty stürzten zweimal, dazu Márquez, Crutchlow, Pol Espargaró, Iannone, Bautista, Bradl, Miller und Rabat.

«Wir stehen vor grossen Veränderungen. Das wird eine interessante Phase, ganz sicher. Besonders bei den Reifen verändert sich einiges, das wir ein riesengrosser Unterschied. Sie werden alles auf den Kopf stellen. Wir müssen die Gewichtsverteilung ändern, das Set-up, alles muss verändert werden. Ich denke, bei Yamaha haben wir bei den Reifen Rückstand, denn wir haben uns das ganze Jahr auf den Gewinn der Weltmeisterschaft konzentriert und weniger mit Michelin getestet als Honda und Ducati. Sie haben mehr Kilometer mit den Michelin abgespult. Es war heute auch der erste Tag mit der Einheits-Elektronik. Ha, ich habe das erwartet, aber wir machen damit einen grossen Schritt zurück in die Vergangenheit. Ich würde sagen, wir befinden uns bei der Elektronik wieder im Jahr 2008. Aber das wird noch interessant. Wir haben noch viel Testarbeit vor uns bis zum ersten Rennen.»

Was sagt Rossi zu den neuen Michelin-Reifen? Rossi: «Der Hinterreifen ist sehr ähnlich zu Bridgestone. Er hat guten Grip, er ist sehr gut. Der grosse Unterschied besteht vorne. Wir müssen verstehen, wie viel Belastung braucht dieser Vorderreifen, um ihn optimal zum Arbeiten zu bringen, damit man schnell einbiegen kann. Bei Bridgestone wussten wir alles, jetzt beginnen wir bei Null.»

«Wir haben heute viel probiert, denn wir haben das 2016-Bike mit der 2015-Version verglichen, aber wir brauchen Zeit. Beim 2016-Chassis gibt es keine riesigen Änderungen, in erster Linie nur bei der Gewichtsverteilung, und der Tank rutscht weiter nach hinten, weil er zwei Liter mehr fassen muss. Das könnte beim Bremsen von Vorteil sein. Aber die Elektronik wird uns noch einiges an Kopfzerbrechen machen. Das wird ein Problem werden... Es wird nicht lustig. Man wollte vielleicht, dass die Rennen wieder spektakulärer werden. Aber es wäre besser ist, wenn die Bikes technisch auf dem höchstmöglichen Niveau wären. Diese neue Einheits-Elektronik ist ein klarer Rückschritt. Am Anfang war ich deswegen sogar zornig auf mein Motorrad. Aber anderseits kann es in den Rennen mit dieser Software interessant werden. Es wird damit sicher viel, viel schwieriger sein, im Rennen immer wieder die gleiche Rundenzeit zu fahren. Denn das Motorrad lässt sich damit schwieriger handhaben.»

Erinnern die neuen Michelin-Reifen den Italiener an die Michelin von 2007? «Ja, das schaut sehr ähnlich aus. Der Hinterreifen wirkt weicher in der Konstruktion als der Bridgestone, aber die Traktion ist sehr gut, auch beim Beschleunigen. Der Vorderreifen benimmt sich auch ähnlich wie 2007. Das ist wohl in der DNA dieser Reifen. Das gehört zum Erbgut von Michelin. Aber ich denke, die Franzosen haben grossen Spielraum für Verbesserungen.»

Müssen die Fahrer den Fahrstil für die Michelin umstellen? «Zuerst müssen wir verstehen, welches Setting wir brauchen. Dann können wir überlegen, ob wir den Fahrstil anpassen müssen.»

MotoGP-Testzeiten Valencia, Dienstag, 10. November:

1. Marc Márquez, Repsol Honda, 1:31,551 min
2. Andrea Iannone, Ducati, 1:31,639
3. Dani Pedrosa, Repsol Honda, 1:31,681
4. Maverick Vinales, Suzuki Ecstar, 1:31,720
5. Jorge Lorenzo, Movistar Yamaha, 1:31,767
6. Cal Crutchlow, LCR Honda, 1:31,911
7. Pol Espargaró, Yamaha Tech3, 1:31,937
8. Bradley Smith, Yamaha Tech3, 1:31,997
9. Aleix Espargaró, Suzuki Ecstar, 1:32,005
10. Andrea Dovizioso, Ducati, 1:32,073
11. Scott Redding, Octo Pramac Ducati, 1:32,214
12. Valentino Rossi, Movistar Yamaha, 1:32.401
13. Danilo Petrucci, Octo Pramac Ducati, 1:32,442
14. Héctor Barbera, Avintia Ducati, 1:32,468
15. Jack Miller, Marc VDS Honda, 1:32,594
16. Tito Rabat, Marc VDS Honda, 1:32,673
17. Stefan Bradl, Aprilia, 1:32,721
18. Loris Baz, Avintia Ducati, 1:32,943
19. Yonny Hernandez, Aspar Ducati, 1:33,046
20. Alvaró Bautista, Aprilia, 1:33,061
21. Eugene Laverty, Aspar Ducati, 1:33,253
22. Takuya Tsuda, Suzuki, 1:34,591
23. Nobuatsu Aoki, Suzuki, 1:36,338

Zum Vergleich:

Pole-Position 2015: Jorge Lorenzo in 1:30,011 min
Schnellste Rennrunde 2015: Jorge Lorenzo in 1:31,367 min

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