Shuhei Nakamoto: «2016er-Bike noch nicht besser»
Im Vergleich zu 2014, als Marc Márquez, Dani Pedrosa und Repsol-Honda die ersten zwölf Rennen dominierten, verlief die Saison 2015 enttäuschend. 2013 und 2014 hatte Honda mit Márquez und Pedrosa die Fahrer-, Team- und Konstrukteurstitel gewonnen, doch 2015 gelang dieses Kunststück Yamaha.
«Marc konnte im letzten Jahr nicht um den Titel kämpfen, aber wenn man den Speed betrachtet, war er die Nummer 1. Er hatte sechs Stürze, wenn er in diesen Rennen die Punkte ins Ziel gebracht hätte, wäre er Weltmeister», glaubt HRC-Vizepräsident Shuhei Nakamoto.
Marc Márquez landete 2015 als bester Honda-Pilot auf dem dritten WM-Rang und fuhr fünf Siege ein, doch er wurde von den Yamaha-Piloten Jorge Lorenzo und Valentino Rossi überstrahlt. Immerhin: Márquez gewann ein Rennen mehr als Rossi. Doch seine Chancen im WM-Kampf vergab Márquez durch sechs Stürze in 18 Rennen.
Grund für diese Stürze war neben dem aggressiven Fahrstil des Spaniers auch auf die Probleme mit der 2015er-Honda zurückzuführen. Die Resultate besserten sich, als Márquez ab dem Assen-GP das 2014er-Chassis mit der 2015er-Schwinge kombinierte, um die Stabilität der RC213V zu verbessern. Zudem wurde versucht, den aggressiven Motor durch eine neue Auspuffanlage und Elektronik-Kniffe zu zähmen.
«Marc versucht, jedes Rennen zu gewinnen, aber nun weiß er, dass der Sieg in der Gesamtwertung noch viel wichtiger ist. Er ist noch sehr jung und braucht mehr Erfahrung. Ich denke, dass die Resultate des letzten Jahres dies gezeigt haben», erklärte Nakamoto gegenüber «Marca».
Die 2016er-Honda soll einen weniger aggressiven Motor erhalten. «Wir konzentrieren uns darauf, dass unser Bike nicht so aggressiv ist, dafür probierten wir unterschiedliche Dinge aus. Doch aus irgendeinem Grund finden wir nichts Besseres als im letzten Jahr. Die Ingenieure analysieren, warum das so ist. Ich hoffe, dass wir bis zum ersten Rennen eine Lösung finden. Wir müssen uns verbessern», ist dem 58-jährigen Japaner bewusst.
Das Verhalten der neuen Michelin-Reifen passt laut einiger anderer Piloten gut zu Dani Pedrosas Fahrstil. «Die Michelin-Reifen sind für alle gleich. Die Zeiten der Piloten sind ähnlich zu jenen mit Bridgestone-Reifen. Die Charakteristik der Reifen ist anders, die Fahrer und auch die Ingenieure müssten ihre Qualitäten erst verstehen. Doch wir und sie brauchen dafür noch etwas mehr Zeit.»