Marc Márquez: Bleibt er in Texas unschlagbar?
Sieg in Argentinien: Marc Márquez
Bei der üblichen Donnerstag-Pressekonferenz vor dem «Red Bull Grand Prix of the Americas» in Austin/Texas sass Marc Márquez als WM-Leader direkt neben dem Rivalen Rossi.
Die beiden würdigten sich keines Blickes, Rossi zeigte dem spanischen Repsol-Honda-Werksfahrer buchstäblich die kalte Schulter.
Das Verhältnis nähert sich dem Gefrierpunkt, wir kennen das aus der Vergangenheit, es war mit Biaggi, Gibernau und Stoner nicht viel anders.
Marc Márquez hat sich nach der problematischen Wintertestphase wieder an die Spitze gekämpft, er ist WM-Spitzenreiter – und er hat in Texas bereits 2013, 2014 und 2015 gewonnen.
Amerika ist ein gutes Pflaster für Márquez: Er hat seit 2013 bei allen MotoGP-Events hier triumphiert – auch in Laguna Seca und Indianapolis.
Es ist wie eine Heimkehr für den MotoGP-Weltmeister von 2013 und 2014, wenn er amerikanischen Boden betritt.
«Ja, Austin ist eine Strecke, die in der Vergangenheit wirklich gut war für mich. Wir werden sehen, wie es an diesem Wochenende klappt. Ehrlich gesagt, in den vergangenen drei Jahren sind wir hier immer mit einem sehr starken Gefühl eingetroffen. Auch jetzt habe ich ein gutes Gefühl auf dem Bike. Aber wir haben hier viele Beschleunigungsstücke; und das sind jene Bereiche, in denen wir am meisten verlieren. Doch wir werden alles tun, um die Beschleunigung zu verbessern, die HRC-Ingenieure und mein Team arbeiten unermüdlich. Wir werden uns in diesem Punkt Schritt für Schritt steigern. Und ja, ich bin froh, wieder in Texas fahren zu können. Denn es sieht so aus, als seien die USA ein gutes Pflaster für mich.»
Marc Márquez hatte im Winter etliche Probleme, er war auch im FP1 in Katar deutlich abgeschlagen, trotzdem führt er jetzt in der Weltmeisterschaft – mit einem dritten und einem ersten Platz.
«Die Wintertests waren wirklich mühsam, es fehlte das Gefühl, wir haben viel Zeit auf die Bestzeiten eingebüsst», blickt Marc zurück. «Auch bei den Positionen lagen wir deutlich hinter den Topfahrern. In Katar waren wir im FP1 noch an achter oder neuner Stelle. Aber wir haben immer an unser Potenzial geglaubt, wir haben pausenlos geschuftet. Mit der Zeit haben wir eine gute Basis gefunden. Es sieht so aus, als habe diese Basis in Argentinien gut funktioniert. Ich hoffe, dass sie sich auch hier in Texas bewährt. Wir werden sehen... Denn der COTA ist eine besondere Strecke, auch der Asphalt hat eine aussergewöhnliche Beschaffenheit. Ich bin neugierig, wie die Reifen hier zur Piste passen. Sonst ist alles ruhig und gut. Ich kann mich auf meinen Job konzentrieren. Es ist zu diesem Zeitpunkt der Saison wichtig, konstant zu sein, immer vorne mitzumischen und immer zu punkten.»
Marc Márquez unterhält eine Liebesbeziehung mit dem Circuit of the Americas (COTA). Das zeigte sich im Quali 2015, als er nach einem Motorschaden auf das Ersatzbike sprang und sich in einer unbeschreiblich aggressiven letzten Runde (er war zehnmal in Sturzgefahr) noch die Pole-Position sicherte.
«Schon bei meinem ersten Test vor dem Saisonstart 2013 Mitte Mürz habe ich hier auf Anhieb grossen Gefallen an diesem Circuit gefunden», räumt Marc ein. «Seither komme ich hier glänzend zurecht. Ich habe damals sehr rasch die besten Linien gefunden. Ich sage immer, dass die Linkskurven für mich besser sind als die Rechtskurven. Und hier haben wir mehr Linkskurve... Das ist ein Vorteil. Dazu kommen viele grimmige Bremszonen, starke Richtungswechsel, das alles kommt mir sehr entgegen. Eine Piste ganz nach meinem Geschmack. Aber wer weiss, wie die Kräfteverhältnisse in diesem Jahr aussehen. Letztes Jahr waren mir Dovizioso und Valentino hier in Austin schon dicht auf den Fersen.»