Cal Crutchlow (Sturz): «Ich war so schnell wie Rossi»
Der erste Crash: Crutchlow duellierte sich mit Lorenzo und stürzte, Aleix Espargaró konnte nicht ausweichen
Zwei Rennen, drei Rennstürze, bisher null Punkte – das ist das triste Resümee von Cal Crutchlow und LCR-Honda nach den MotoGP-WM-Läufen in Katar und Argentinien.
Crutchlow lag gestern beim Argentinien-Grand Prix auf dem Circuito Termas de Rio Hondo schon wieder an achter Stelle, nachdem er schon zu Beginn des Rennens gleichzeitig mit Aleix Espargaró gestürzt und weit zurückgefallen war.
Aber dann schmiss der Brite die Honda beim Duell gegen Bradley Smith ein zweites Mal weg. Er berührte in Kurve 3 die weisse Linie und brachte das slidende Bike nachher nicht mehr unter Kontrolle.
«Klar, wir sind hierher gekommen, um auf das Podest zu fahren. Ich hatte die nötige Pace, um unter die ersten drei zu kommen. Aber ich habe es nicht geschafft. So einfach ist das», seufzte der Honda-Pilot. «Ich habe zwei Fehler gemacht. Den ersten gleich nach der ersten Runde. Ich hatte schon einige Plätze gut gemacht und bremste hinter Lorenzo in die ersten Kurve rein. Wir waren Schulter an Schulter, aber er hat mich auf die feuchte Stelle abgedrängt. Aleix war unmittelbar hinter mir, er folgte mir in dieser Kurve – und ist deshalb auch gestürzt. Ich hatte bei diesem Crash wirklich Glück, denn ich war bereits auf dem Boden, als mich sein Bike nur um wenige Zentimeter verfehlt hat. Ich bin rasch aufgestanden und schnappte mir das Motorrad, das immer noch konkurrenzfähig war, ich konnte eine gute Pace fahren. Ich denke, ohne diesen Crash hätte ich unmittelbar hinter der Spitzengruppe mitfahren können. Nach dem Sturz hatte ich keinen Referenzpunkt, ich pushte so hart wie möglich.»
«I ch habe langsame Fahrer vor mir eingeholt, sie haben mich aufgehalten, meine Rundenzeiten wären ohne Verkehr deutlich besser gewesen. Denn das Überholen war schwierig, denn man musste die Ideallinie verlassen, wenn man an einem Gegner vorbei wollte. Wenn ich jetzt sage, ich bin enttäuscht, dann ist das eine Untertreibung. Vor dem zweiten Crash habe ich Bradley eingeholt, ich habe ihn überholt. Ich muss in acht Runden ungefähr zehn Sekunden auf ihn wettgemacht haben nach dem Boxenstopp. Ich habe Bradley in der letzten Runde überholt und kam zur Kurve 3. Dort habe ich die weisse Linie berührt und bin runtergefallen – wie Iannone in Katar. Es gibt niemandem, dem ich die Schuld geben kann ausser mir selbst.»
«Jetzt sind zwei Grand Prix vorbei, keine Punkte. Noch dazu zwei Grand Prix, bei denen zweimal in die Top-5 hätte fahren können. In Las Teams wäre sogar das Podest in Reichweite gewesen, meine ich. Ich weiss, das ist leichter gesagt als getan. Und ich habe es nicht geschafft. Aber Platz 3 lag im Bereich der Möglichkeiten», war Cal überzeugt. «Meine Pace war besser als die der Fahrer, die dort ins Ziel kamen. Sie war schneller als von jenen Fahrern, die nicht ins Ziel kamen wegen Stürzen oder Defekten. Ich war nicht so schnell wie Marc und Iannone oder Dovi, aber meine Pace war ungefähr auf dem Level von Valentino. Und er ist auf dem Podium gelandet... Der Unterschied war, dass er ganz vorne in der Spitze fuhr, ich wurde hinten aufgehalten. Ein Jammer. Ich wäre nicht unbedingt mit Marc mitgefahren, aber vielleicht hätte ich an den Ducati dranbleiben können.»