Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Marc Márquez (1.): «Mehr Yamaha-Style fahren»

Von Günther Wiesinger
Marc Márquez

Marc Márquez

2016 peilt Marc Márquez in Austin seinen vierten Sieg in Folge an. Am Freitag war der Spanier für seine Gegner unantastbar. «Ich musste meinen Fahrstil umstellen», berichtete er.

Im zweiten MotoGP-Training von Texas deklassierte Marc Márquez mit 0,706 sec Vorsprung die Konkurrenz, obwohl er zur Halbzeit des Trainings gestürzt war. Marc Márquez ist in den USA als MotoGP-Pilot bisher ungeschlagen. Auch in Austin siegte er in den letzten drei Jahren.

An die überragende Bestzeit des Repsol-Honda-Piloten kam die Konkurrenz im FP2 nicht heran. Mit 2:04,034 min blieb der Spanier bis zum Ende an der Spitze. «Mit den Michelin-Reifen mit härterer Karkasse hatte ich geringeren Grip erwartet, doch er ist sogar besser. Sie haben das wohl durch den Reifendruck ausgeglichen. Die Reifen scheinen gut zu funktionieren, doch nun müssen wir herausfinden, wie es mit der Langlebigkeit aussieht. Am Morgen hatten wir damit Probleme, am Nachmittag war es besser, aber immer noch in einem kritischen Bereich. Am Samstag können wir auch den harten Option-Reifen einsetzen.»

Der neue Honda-Motor für die Saison 2016 hat eine rückwärtsdrehende Kurbelwelle. Wie wirkt sich das aus? «Es sieht so aus, als würde er dadurch in Erster-Gang-Kurven weniger abstoppen. Man muss daher auch mehr den Yamaha-Style fahren: weitere Linien und den Kurvenausgang sehr gut vorbereiten. Vor allem in engen Kurven konnte ich im letzten Jahr schneller umlegen, nun muss ich eine weitere Linie wählen. Ich musste also meinen Fahrstil etwas umstellen, aber es funktioniert auf dieser Strecke noch immer gut.»

«Bei der Beschleunigung am Kurvenausgang haben wir Probleme, aber es sieht so aus, dass wir in den Erster-Gang-Kurven mit der weiteren Linie weniger verlieren. Auch bei den Richtungswechseln scheint das Bike etwas besser zu sein. Im letzten Jahr waren die Richtungswechsel vielleicht schneller, aber nun kann man den Speed besser halten. Es ist etwas seltsam.»

Im letzten Jahr warst du im zweiten Training 0,7 sec schneller. «Ja, aber wir können keinen Vergleich zu den Zeiten im letzten Jahr ziehen, denn wir fahren nun neue Reifen. Michelin hat Schwachpunkte, aber auch Stärken. Der Schwachpunkt ist offensichtlich der Vorderreifen, hier gibt es viele Stellen, an denen wir mit den Bridgestone-Reifen sehr tief in die Kurven bremsen könnten. Das sah man bei mir in der letzten Kurve», lachte Márquez über seinen Sturz im zweiten Training. «Ich denke, dass wir den Rundenrekord nicht erreichen werden, aber wir können nah dran sein.»

Dani Pedrosa und Cal Crutchlow schafften es nur auf die Plätze 8 und 10. Wie kannst du den Nachteil der schlechten Beschleunigung ausgleichen? «Wenn ich meine Daten mit denen von Dani vergleiche, dann ist die Beschleunigung bei ihm besser», lachte Márquez. «Das gilt auch für seinen Topspeed. Doch am Ende muss du in den Kurven gutmachen, was du bei der Beschleunigung verlierst. Hier bremse ich bei den Erster-Gang-Kurven hart, fahre eine weite Linie und komme mit viel Speed wieder nach innen. Für diese Linien braucht man viel Vertrauen zur Front. Wenn man zu weit geht, ist die Strecke auch manchmal verschmutzt, also muss man beim Bremsen aufpassen.»

«Mit dem Medium-Vorderreifen fühlte ich mich bisher am besten, aber auch der harte hat Potenzial», stellte der Spanier fest.

Am Samstag ist in Austin am Vormittag und Mittag mit Regen zu rechnen – leichte Schauer bei 22 Grad. Das bedeutet, dass die Ergebnisse des zweiten Trainings möglicherweise über den direkten Einzug in das Qualifying 2 entscheiden. In diesem Fall müssten die Espargaró-Brüder im Q1 um die letzten beiden Q2-Plätze kämpfen, denn sie schafften es am Freitag nicht in die Top-10.

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