Stefan Bradl (14.): «Ein paar Arschtritte gekriegt»
Stefan Bradl in der Aprilia-Box
Stefan Bradl schaffte zwar im ersten freien MotoGP-Training auf dem Circuit of the Americas (COTA) in Austin/Texas mit 334 km/h in der Top-Speed-Liste nur den letzten Platz, Alvaró Bautista fuhr immerhin 336 km/h und der 193 cm grosse Loris Baz 335 km, aber trotzdem zog sich der Aprilia-Werkspilot mit Platz 14 unter 21 Piloten und 2,182 sec Rückstand auf Márquez recht tapfer aus der Affäre.
Bradl klagte über leichte Schmerzen wegen einer Ohrenentzündung. «Aber es war kein schlechtes Training. Ich bin vom ersten Turn an sehr gut in Schuss gekommen. Das Motorrad war in Ordnung, aber wir mussten einige Modifikationen vornehmen, denn Las Termas ist nicht so ein Hackerkurs wie Austin», meinte der Bayer. «Wir haben dann das Suspension-Set-up verbessert, indem wir vorne härter gegangen sind. Hinten haben wir auch etwas verändert, weil die Federung hinten anfangs aggressiv zurückgeschlagen hat. Da habe ich ein paar Arschtritte gekriegt, weil die Dämpfung beim Ausfedern extrem hart zurückgeschlagen hat. Wir haben im ersten Training hinten ziemlich viel geändert und viel mit dem Federbein-Set-up rumgespielt. Wir müssen jetzt die Daten anschauen, dann können wir uns da im FP2 sicher noch verbessern. Ich habe den Jungs jetzt meine Eindrücke geschildert.»
«Sonst haben wir uns von Run zu Run verbessert, wir haben hinten und vorne die weiche Mischung gewählt und sind in den ganzen 45 Minuten auf dem ersten Reifensatz geblieben. Wir haben uns bei den Reifen keine übertrieben Hoffnungen gemacht, weil Michelin nach dem Argentinien-GP etwas auf Sicherheit gegangen ist. Aber die Haftung ist okay.»
Bradl büsste 11.2 km/h auf den Speed von Dovizioso ein und 10,2 km/h auf Iannone. «Wir müssen schauen, dass wir noch mehr Druck im Kessel finden und ausserdem mit Hilfe der Elektronik mehr Power beim Rausfahren aus den Erster-Gang-Ecken erzeugen. Momentan zog der Motor noch nicht genug aus den Kurven raus. Aber Platz 14 ist ein guter Auftakt ins Wochenende. Doch das erste Training ist nie besonders aussagekräftig. Trotzdem hoffe ich, dass es so weitergeht.»
Teambesitzer Fausto Gresini klopfte Bradl anerkennend auf die Schulter. «Ich habe an der Strecke zugeschaut. Bei Stefan müssen wir die Suspension härter einstellen, ausserdem muss an der Eelktronik gearbeitet werden, er verliert zu viel Zeit beim Beschleunigen», sagte der 125-ccm-Weltmeister von 1985 und 1987.