Lucio Cecchinello (LCR): Viel Respekt vor Jack Miller
GP von Jerez 2016: Jack Miller auf der Factory-Honda des Marc VDS-Teams
LCR-Honda-Chef Lucio Cecchinello glaubt nicht, dass es unüberlegt war, Jack Miller nach der Saison 2014 direkt von der Moto3 in die MotoGP-WM zu befördern.
Miller erhielt als Rookie einen noch nie da gewesenen Drei-Jahres-Vertrag von HRC, nachdem er 2014 nur knapp am Moto3-WM-Titel vorbeigeschrammt war. Er hat 2014 auf der Red-Bull-KTM des Ajo-Teams sechs GP-Siege in der kleinsten Klasse geholt.
Jack Miller fuhr letztes Jahr in seiner Rookie-Saison eine Open Honda RC213V-RS und holte mit dem elften Platz in Katalonien 2015 sein bestes Ergebnis.
Er war der beste Open-Class-Fahrer in Argentinien und Australien, aber trotzdem hatten viele das Gefühl, dass er die Erwartungen nicht erfüllt.
Cecchinello war 2015 nur teilweise mit den Leistungen des 21-Jährigen zufrieden. Er traute ihm nämlich vor der Saison einen Top-Ten-Platz in der Gesamtwertung zu und mente, «JackAss» könne die Open-Class gewinnen. Doch Barbera und Baz waren stärker.
Trotzdem sagt Lucio Cecchinello, er könne sich vorstellen, in Zukunft wieder mit Miller zusammenzuarbeiten.
Cecchinello erzählte SPEEDWEEK.com: «Jack hat letztes Jahr ausserordentliche Arbeit geleistet. Viele dachten, es sei ein Fehler, direkt von der Moto3 in die MotoGP aufzusteigen. Es war wirklich ein grosser Schritt; und als Jack in der MotoGP anfing, war seine physische Kondition nicht die beste. Das ist normal, wenn man nicht weiss, was das Motorrad von einem abverlangt. Während der Saison hat er viel gelernt und an seiner Fitness gearbeitet. Im dritten Rennen in Argentinien war er schon bester Open-Class-Fahrer. Es war bestimmt kein Fehler, Jack in die MotoGP zu holen, denn am Ende der Saison war er schnell und überholte erfahrene Fahrer wie Nicky Hayden und Eugene Laverty.»
«Wir hatten uns 2015 bessere Resultate von Jack erwartet, aber wir wussten nicht, dass das Honda-Motorrad in Zusammenarbeit mit der Marelli-Software nicht wirklich konkurrenzfähig war», betont der LCR-Honda-Teamchef. «Inzwischen verstehen wir Jacks Schwierigkeiten aus dem Vorjahr besser. Er hat sich immer darüber beschwert, dass das Bike Probleme mit Wheelies hatte und dass es in den Kurvenausgängen immer nervös war, weil die Traction Control nicht passte. Jetzt benutzen wir diese Einheits-Software, die Jack letztes Jahr hatte und alle beschweren sich darüber. Deshalb müssen wir Respekt vor Jack haben. Ich habe gehofft, dass er 2016 ein unglaubliches Jahr haben wird. Er ist schnell und talentiert; ich bin stolz darauf, dass wir ihn ein Jahr lang als Teammitglied betrachten durften. Wenn ich keine Budgetprobleme gehabt hätte, hätte ich gerne mit ihm weitergemacht. Ich habe letztes Jahr an das Projekt mit Jack geglaubt und ich glaube noch immer, dass es sehr aufregend sein könnte, ihn 2016 neben Cal fahren zu sehen.»