Aldo Drudi baut Burasca-Bike mit Honda-1200-Motor
Der aus Riccione stammende italienische Design-Künstler Aldo Drudi ist bisher in erster Linie wegen seiner einfallsreichen Helm-Designs bekannt geworden.
Fahrer wie Valentino Rossi vertrauen auf den Einfallsreichtum des populären und genialen «Maestro», «The Doctor» lässt sich mehrmals pro Jahr ein neues Design seines kreativen Freundes verpassen.
Aber jetzt wagt sich Aldo Drudi an ein ganz neues Projekt. Es geht um ein «Concept Bike», als dessen Basis eine Honda 1200 dient. Honda lieferte die Technik, liess aber der Firma Drudi Performance bei der Gestaltung dieses Prototyps freie Hand.
Bisher zeigt Aldo Drudi das Meisterwerk eigentlich nur auf Fotos auf seinem Handy her. Der Schleier des Geheimnisses wird erst am Mittwoch vor dem Mugello-GP um 20 Uhr bei einer aufwändigen Präsentation in Rimini gelüftet.
Aber Aldro Drudi überliess SPEEDWEEK.com bereits einen kleinen fotografischen Vorgeschmack auf sein umgestyltes-Honda-1200-Motorrad. «Burasca is coming», lautet seine Devise.
Denn das Projekt nennt sich «Burasca»; es ist ein Kunstname, aber im Cinque Terre gibt es in Italien einen 2634 Meter hohen Berg mit dem Namen Alta Burasca.
Drudi betrachtet das Burasca-Projekt bisher als Design-Studie. Ein Verkauf des Prototyps oder eine Kleinserie ist bisher nicht geplant, könnte aber bei entsprechender Nachfrage sehr rasch ein Thema werden.
Aldro Drudi ist bekannt für hochfliegende Ideen, für Visionen. Er betreibt zum Beispiel ein 70 Quadratmeter grosses Büro namens «Air Garage» in Rimini auf der prächtigen Terrasse des städtischen Museums. Das Gebäude wurde aus restaurierten Containern zusammen gefügt, grossteils sind recycelte Materialien in Verwendung. Hier können fähige Design-Experten ihren Träumen nachgehen und ihrer Leidenschaft freien Lauf lassen. Sie suchen nach Details und forschen nach der besten Kombination aus Innovation und Technik.
Bei jedem Projekt beginnen die Künstler bei Drudi Performance buchstäblich mit einem weissen Blatt Papier und einem Bleistift. Später werden die Bleistiftzeichnungen auf den Arbeitsstationen der Grafiker in 3D-Entwicklungen umgewandelt. Auf den Computern wurde dann das Motorrad designt in Aussehen und Grösse. Paolo Picchi agiert als 3D-Spezialist und als Style-Manager. Er ist neben Meister Massimo Tamburini gross geworden, dem legendären MV-Agusta-Designer. Picchi ist bekannt für sein unablässiges Streben nach Perfektion.
Beim Burasca-Projekt kann Drudi auf exzellente Partner vertrauen. Das Ziel ist es, einen Motorradtraum in nobles Material zu verwandeln, es geht um Innovation in höchster Vollendung und um Qualität, um Zuverlässigkeit und Features, die die Burasca 1200 von jedem anderen Motorrad unterscheiden.
Alles geschieht in Handarbeit mit Experten, die schon auf Rennstrecken gearbeiten haben, die viele Rennfahrer kennen, es sind Techniker, die viel Erfahrung mit Karbon und Titan haben. Alle freuen sich auf die ersten Lebenszeichen und Geräusche der Burasca 1200.
Die Burasca nähert sich ihrer Fertigstellung. Alles wird mit Bildern und Videos aufgezeichnet und festgehalten und dokumentiert.
Aldro Drudi managt ein umfangsreiches Kreativ-Team, er will als Hüter des schönen Styles Akzente setzen. Er agiert beim Burasca-Bike als Project Director; Paolo Picci kümmerte sich um die 3D-Entwicklung, Giuseppe De Gruttola betreut den Zusammenbau der Maschine, für die Grafische Gestaltung sind neben Drudi noch seine Mitarbeiter Stefano Marchi und Davide Degli Innocenti verantwortlich.
Die Liste jener Fahrer, für die Drudi Performance beim Helm-Design tätig war oder ist, hat ein endloses Ausmass erreicht: Abraham, Aoki, Battaini, Bautista, Bradl, Barbera, Barros, Capirosis, Checa, De Angelis, De Rosa, Doohan, Edwards, Elias, Espargaró, Guareschi, Haslam Mamola, Marc Márquez, McCoy, Melandri, Nakano, Nieto, Rea, Kenny Roberts jr., Schwantz, Simoncelli, Smith, Spies, Rossi, Takahashi und Kenny Roberts sr. und so weiter.
Übrigens: Die Zusammenarbeit mit Marc Márquez hat Aldo Drudi eingestellt. Nach dem Sepang-Vorfall von 2015 kündigte Valentino Rossi den Merchandising-Vertrag für MM93. Und wenig später teilte Rossi-Kumpel Drudi dem Spanier mit, er möge seine Helme künftig anderswo designen lassen.