Valentino Rossi: Lob und Ansporn für Michelin
Valentino Rossi: «Michelin arbeitet wirklich intensiv»
In der ersten Saison als Einheitsreifenlieferant der MotoGP-Klasse erlebte Michelin bisher zwei herbe Rückschläge. Im vierten Training von Argentinien hatte sich die Lauffläche des weichen Michelin-Hinterreifens an der Ducati von Scott Redding gelöst. Aus diesem Grund wurde für das Rennen ein verpflichtender Boxenstopp mit Bikewechsel vorgeschrieben, wie es auch 2013 auf Phillip Island der Fall war, als die Bridgestone-Reifen nach einer Neuasphaltierung der Strecke keine gesamte Renndistanz überstanden hätten. Die Renndistanz wurde auf 20 Runden verkürzt. Es durften nur die Medium-Hinterreifen und die harte Mischung der üblichen Allocation eingesetzt werden. Zudem wurde der vorgeschriebene Reifendruck erhöht.
Schon in der Vorsaison ging ein Reifenversagen für Loris Baz glücklicherweise glimpflich aus. Beim ersten MotoGP-Test 2016 in Sepang platzte an der Avintia-Ducati von Baz am zweiten Tag der weiche Michelin-Hinterreifen. Der Franzose stürzte mit 290 km/h und blieb glücklicherweise unverletzt. Für den Rest des Tests durften die MotoGP-Piloten nur noch den harten Hinterreifen einsetzen. Es wurde vermutet, dass das Avintia-Team mit einem zu geringen Reifendruck experimentiert hatte.
Nach diesen beiden Vorfällen kehrte trotz einiger Beschwerden wegen mangelndem Grip in Jerez Ruhe ein. Valentino Rossi zieht nach sieben Rennwochenenden mit Michelin ein positives Fazit. «Ich denke, dass Michelin wirklich intensiv daran arbeitet, die Leistungsfähigkeit zu verbessern und ein Produkt zu liefern, mit dem alle Hersteller für ihre Bikes zufrieden sind. Sie liefern uns viele neue Reifen und arbeiten wirklich auf eine gute Weise. Beim Barcelona-Test brachten sie beispielsweise einen neuen Hinterreifen, der für mehr Grip sorgte.»
Für den Barcelona-Test stellte Michelin fünf neue Reifenoptionen zur Verfügung. Vor allem ein weicher Hinterreifen fand bei den Piloten großen Anklang. Eine Verbesserung des oft kritisierten Vorderreifens gelang laut den Aussagen der Fahrer jedoch nicht. «Mit den Reifen hatte ich ein gutes Gefühl, denn vor allem für hinten brachte Michelin Reifen mit einer besseren Performance. Wir testeten auch einen Vorderreifen, aber ich bin glücklicher über die Hinterreifen.»
Rossi versucht, die Franzosen bei der Arbeit an den Vorderreifen weiter anzuspornen. «Die Front kann noch verbessert werden – vor allem auf der Reifenkante. Doch ich denke, dass sie in die richtige Richtung gehen. Doch daran müssen sie arbeiten, damit wir noch etwas schneller werden können. Michelin hat noch weitere Ideen für den Hinterreifen, sie arbeiten meiner Meinung nach gut», lobte der neunfache Weltmeister.