MotoGP: Das Saisonfinale ist in Barcelona

Pit Beirer über KTM RC16: «Wir arbeiten wie verrückt»

Von Günther Wiesinger
KTM wird nächstes Jahr als einziger Hersteller werkseitig alle drei GP-Klassen beschicken. Im Rampenlicht steht natürlich das MotoGP-Projekt.

Bis zum Renndebüt der KTM RC16 mit Wildcard-Fahrer Mika Kallio werden die Österreicher noch in Misano, Brünn, Aragón und Valencia testen. KTM-Motorsport-Direktor Pit Beirer will den Ball flach halten.

Aber bei KTM in Mattighofen und in der neuen Rennabteilung in Munderfing werden ehrgeizige Pläne geschmiedet.

KTM würde gerne auf dem Niveau einsteigen, auf dem Suzuki 2015 zurückgekehrt ist. Nach dem vielversprechenden Debüt in Spielberg scheint das keine Illusion zu sein.

Pit, am 13. November fährt die KTM RC16 beim Valencia-GP mit einer Wildcard und Mika Kallio erstmals in einem Rennen gegen den Rest der MotoGP-Welt. Was wird das Ziel sein?

Ich bin kein Hellseher. Wir werden das von meiner Seite her alles ohne Prognosen abarbeiten.
Die MotoGP-WM war und ist uns ein langfristiges Projekt. Was wir wirklich können, wird sich in zwei, drei Jahren zeigen. Deshalb wird dann das Ergebnis vom ersten öffentlichen Test in Spielberg und das Resultat des Valencia-GP vom November 2016 keine so wichtige Rolle mehr spielen.
Wir müssen natürlich einen vernünftigen Job machen. Wir dürfen keine desaströsen Auftritte hinlegen, dass wir abgeschlagen Letzter werden. Denn dann ist die Euphorie bei so einem Projekt ganz schnell draussen.
Wir arbeiten wie verrückt. Deshalb glauben wir nicht, dass wir uns blamieren werden. Aber richtig beweisen müssen wir uns erst, wenn es so weit ist.
Trotzdem: Wir waren natürlich erleichtert, als wir beim Test in Spielberg nicht hoffnungslos zurücklagen.

Wie viele Mitarbeiter sind momentan mit dem MotoGP-Projekt bei KTM beschäftigt?

Ich wollte nie über die Manpower reden. Aber es sind auf jeden Fall mehr als 50 Leute geworden.

Kommen für 2017 noch neue Mitarbeiter dazu?

Wir könnten von der Mannschaft her eigentlich jetzt schon ein Rennen fahren. Denn wir haben unser Testteam so gestaltet, dass es für die zwei Werksfahrer nächstes Jahr das Rennteam wird. Wir waren jetzt schon mit der vollen Mannschaft beim Spielberg-Test.
Wir werden uns eigentlich für 2017 nur mehr beim neuen Testteam vergrössern. Da werden noch einmal zehn Leute an Bord kommen, die dann im Hintergrund das Testteam betreuen.
Wir werden mit Mika Kallio als permanenten Testfahrer weitermachen. Aber die Möglichkeit, ein zweites Motorrad für einen zweiten Testfahrer zur Strecke mitzunehmen, besteht natürlich.
Wir werden auf dem System mit mehreren Testfahrern drauf bleiben.
Es hat sich gezeigt: Wenn du jemanden anrufst und ihn bittest, ein MotoGP-Werksmotorrad zu testen, dann ist die Resonanz nicht so schlecht.
Aber ich will jetzt keine neuen Namen ins Spiel bringen.
Mit den vier Jungs, mit denen wir bisher zusammen gearbeitet haben, haben wir eine tolle Verbindung aufgebaut, mit Mika Kallio, Karel Abraham, Randy de Puniet und Tom Lüthi. Sie haben alle einen Superjob gemacht. Deshalb werden wir mit ihnen in den nächsten zwei Jahren in Kontakt bleiben.

Wer wird 2017 Crew-Chief sein bei den beiden Piloten?

Einer ist sicher Paul Traveson, der früher bei Öhlins war, dann bei uns Moto3 gemacht und jetzt in die MotoGP gewechselt hat. Er arbeitet jetzt mit MIka Kallio zusammen. Der zweite ist noch nicht sicher.

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