Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Marc Márquez (Honda): «Das waren 11 wichtige Punkte»

Von Günther Wiesinger
Im Rennen: Marc Márquez wehrt sich gegen Maverick Viñales

Im Rennen: Marc Márquez wehrt sich gegen Maverick Viñales

WM-Spitzenreiter Marc Márquez betrieb mit Platz 5 beim Österreich-GP Schadensbegrenzung.

Marc Márquez schaffte im MotoGP-Rennen auf dem Red Bull Ring in Spielberg immerhin den fünften Platz, er hielt also nach der Schulterluxation von Samstagfrüh den Schaden in Grenzen und büsste nur zwei Punkte auf Rossi und fünf auf Lorenzo ein.

Das heisst: Er liegt noch 43 Punkte vor Jorge und 57 vor Valentino an der Tabellenspitze. Acht Rennen sind noch zu fahren.

«Ich habe nach dem Qualifying gesagt, Platz 5 wird im Rennen das Maximum für mich sein. Klar, wir wären heute lieber weiter vorne ins Ziel gekommen, aber ein fünfter Platz ist ein fünfter Platz, das waren 11 wichtige Punkte. Wenn wir auf die Weltmeisterschaft schauen, war das heute ein wertvolles Ergebnis. Lorenzo hat nur 5 Punkte mehr geholt, Valentino 2. Darüber bin ich happy. Aber es ärgert mich, dass wir im Rennen so viel Mühe hatten. Am Anfang war ich sehr aggressiv, ich wollte unbedingt vorne mitmischen, aber dann habe ich gesehen, mit diesem Risiko habe ich eine 50-Prozent-Chance, das Rennen und die Punkte mit einem Sturz wegzuwerfen. Ich bin also etwas vorsichtiger gefahren und habe mich darauf konzentriert, Viñales unter Kontrolle zu halten. Am Schluss habe ich einen kleinen 2,5 Sekunden-Vorsprung auf ihn herausgefahren. Das Gute ist, dass Ducati gewonnen hat. Dadurch ist Yamaha nur knapp vor uns gewesen.»

«Ich bin im Rennen einmal im Turn 1 zu weit rausgefahren», berichtete Marc. «Beim Bremsen hatte das Vorderrad blockiert, ich bin fast gestürzt. Dann war ich in Turn 3 fast wieder in Sturzgefahr. Da dachte ich, es ist Zeit, einen vernünftigeren Rhythmus anzuschlagen. Wir haben auf dieser Piste einfach beim Beschleunigen zu viel verloren. Es war unmöglich, diese Zeit irgendwo aufzuholen. Nur in den zwei Linkskurven konnte ich aufholen, dort war ich sehr schnell. Aber als die Reifen nachliessen, wurde es dort auch schwierig.»

Hat die lädierte Schulter Beschwerden verursacht? «Ich war nicht 100 Prozent, aber am Ergebnis hätte sich nichts geändert. Ich konnte den Yamaha ein paar Runden lang folgen, aber die Ducati waren schneller. Die Yamaha waren sehr konstant beim Beschleunigen. Ich musste zu viel riskieren, durch diese Fehler habe ich den Anschluss verloren. Michelin brachte einen Reifen, der auf der Kante sehr weich war. Und als die Reifen nachliessen, war es für mich schlimmer als für die meisten andern.»

Ducati feierte einen Doppelsieg. Können die Roten jetzt weitere Rennen gewinnen? Márquez: «Ich weiss es nicht. Sie waren zum Beispiel auch in Katar sehr schnell. Hier waren sie noch stärker. Aber in Brünn rechne ich auch mit Ducati. Trotzdem bleiben die zwei Yamaha unsere wichtigsten Konkurrenten. Dennoch dürfen wir Ducati nicht vergessen, sie könnten sich in die Mitte zwischen uns schieben», meint Marc. «Nächstes Jahr könnte Ducati auch in der gesamten WM ein weiterer Gegner werden. Vielleicht werden sie nicht so konstant wie Yamaha sein, aber sie haben ein gutes Bike.»

Márquez traf am Sonntag in Spielberg auch den MXGP-WM-Leader Tim Gajser. «Ja, ich fahre viel Motocross, das ist meine Leidenschaft, ich bin ein Fan von ihm. Wir sprachen über seine WM-Saison. Sie erinnert mich an meine erste Saison in der MotoGP, als ich auf Anhieb gewonnen habe. Es sieht so aus, als könnte er die 450er-WM gewinnen. Das freut mich. Wir sprachen ein bisschen über seine Rennen, es war interessant.»

Repsol-Honda hat auf den Test in Spielberg im Juli verzichtet. War das ein Nachteil? Márquez: «Nein. Vielleicht ein bisschen. Womöglich wäre ich fünf statt acht Sekunden hinter Valentino ins Ziel gekommen, wenn wir hier gefahren wären. Die höheren Temperaturen haben uns heute auch geschadet, je heisser, desto mehr Mühe haben wir.»

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