MotoGP: Suzuki und Stefan Bradl beim sechsten Motor
Maverick Viñales auf Suzuki: Noch drei neue Motoren vorrätig
In der MotoGP-WM wurden in diesem Jahr den erfolgreichen Herstellern Honda, Yamaha und Ducati an den GP-Wochenenden sieben Motoren pro Fahrer und Saison zugestanden, den Neueinsteigern Suzuki und Aprilia je neun.
Nach elf von 18 Grand Prix haben wir einen genauen Blick auf die Motoren-Kontingente geworfen.
Movistar-Yamaha hat bei Jorge Lorenzo und Valentino Rossi den fünften Motor in Betrieb, je einer wurde aus der Allocation zurückgegeben. Diese Motoren haben einen Defekt erlitten – bei Lorenzo und Rossi in Mugello.
Aber Yamaha erreicht inzwischen pro Triebwerk ähnliche Laufzeiten wie Honda, mehr als 3000 km, notfalls auch 3500. Pro Grand Prix kommen rund 500 km zusammen, also rund 9000 km pro Saison.
Honda und Yamaha mussten 2014 und 2015 als Sieger-Teams sogar mit fünf Motoren durchkommen – und schafften es.
Deshalb konnte Weltmeister Lorenzo den ersten Motor sogar noch auf dem Sachsenring verwenden, zumindest im freien Training. Den zweiten Motor hat der Yamaha-Star in Spielberg und Brünn jeweils am Freitag noch verwendet!
Rossi hatte den ersten Motor in Brünn am Freitag ebenfalls noch eingebaut; dafür hat er das Nr.-3-Triebwerk seit Assen nicht mehr laufen lassen. Es könnte also am Ende der Laufzeit sein und wird nur noch für Notfälle aufgespart.
Dem Yamaha-Werksteam stehen also noch zwei komplett neue Motoren zur Verfügung – eine sorgenlose Situation.
Das Tech3-Yamaha-Team hat bei Pol Espargaró und Smith den vierten Motor im Einsatz, der Engländer hat einen zurückgegeben, Pol keinen.
Repsol-Honda hat bei Dani Pedrosa erst den vierten Motor drin. Die ersten zwei Triebwerk befinden sich weiter in der Allocation, gefahren wird aber jetzt dauernd mit den Motoren 3 und 4.
Marc Márquez hat bisher mit fünf Motoren die Boxengasse verlassen, den Nr.-3-Motor hat er allerdings seit dem FP1 in Jerez nicht mehr gefahren. Er befindet sich zwar weiter im System, dürfte aber beschädigt sein.
Zur Erinnerung: Honda lässt alle Motoren im System, um die Konkurrenz im Ungewissen zu lassen. Auch der kaputte Motor von Texas 2015 wurde bis zum WM-Finale nie aus der Allocation genommen.
Marc hat den Nr.-2-Motor in Brünn noch verwendet. Der Nr.-1-Motor dürfte inzwischen die Laufzeit überschritten haben. Deshalb nahm der WM-Leader in Brünn den fünften Motor in Betrieb, die Situation ist aber alles andere als kritisch, denn Motor Nummer 5 ist neu, die Nummern 2 und 4 sind auch noch einsatzfähig.
Bei LCR-Honda hat Cal Crutchlow seit Mugello den zweiten Motor nie verwendet, er hat seit Samstag in Brünn den fünften Motor eingebaut. Aber die Triebwerke 3, 4 und 5 sind weiter betriebsbereit.
Bei Marc VDS Honda hat Jack Miller, der in Brünn und Spielberg kein Rennen fuhr, den vierten Motor aktiviert. Im Österreich-Training war er erstmals mit der Nummer 1 unterwegs, eine fantastische Performance. Der Australier hat bei den ersten sechs Grand Prix fast immer den Nr.-1-Motor verwendet.
Teamkollege Tito Rabat hält bei Triebwerk Nummer 5, das er seit Spielberg fährt. Die Nummer 4 hat er seit dem zweiten Assen-Training nicht verwendet, da drängt sich der Verdacht auf einen Motorschaden auf.
Ducati hat bei Andrea Dovizioso den Nr.-1-Motor seit Le Mans nicht mehr eingebaut. Er könnte also beschädigt sein. Die Nr. 2 wurde bis zum Deutschland-GP verwendet, die Nummern 3 und 4 sind immer noch im Einsatz, die Nummer 5 seit Österreich. Bisher hat kein Motor von «Dovi» die Allocation verlassen.
Andrea Iannone hält ebenfalls bei «engine number 5», er hat die Nr. 1 in Barcelona stillgelegt, die Nummer 4 wurde erst in Assen aktiviert, die Nummer 2 wurde in Österreich noch häufig verwendet. Dort wurde auch die fünfte Kraftquelle neu verplombt.
Bei Pramac-Ducati hat Danilo Petrucci seit Österreich Motor Nr. 5 in Verwendung, Nr. 1 und Nr. 2 sind seit Assen nicht mehr zum Vorschein gekommen. Nr. 3 und 4 wurden in Catalunya erstmals mit einer Plombe versehen.
Pramac-Ducati-Pilot Scott Redding gab den ersten Motor beim Catalunya-GP aus der Allocation zurück, er war defekt. Die Nr. 2 hat er seit Mugello nie verwendet. Die Nummern 4 und 5 wurden in Österreich neu in die Zuteilung der sieben Motoren aufgenommen.
Avintia Ducati hat bei Héctor Barbera seit Catalunya den Nr.-2-Motor nicht mehr in der Allocation und die Nummer 1 seit Sachsenring nicht mehr verwendet. Die Versionen 3, 4 und 5 sind noch in bester Verfassung, die Nummer 5 wurde in Österreich erstmals in die Allocation genommen. Die Nummer 3 erfreut sich häufiger Verwendung.
Teamkollege Loris Baz hat in Brünn den fünften Motor neu in die Zuteilung genommen, die Nummer 2 ist kaputt.
Das Aprilia-Werksteam hat bei Alvaró Bautista den fünften Motor in Betrieb, drei wurde aus der Allocation zurückgezogen, teilweise nach Defekten. Er hat also noch vier neue Triebwerke auf Vorrat für die letzten sieben Grand Prix. Eine sorglose Situation, was die Motoren betrifft.
Aprilia-Werkspilot Stefan Bradl hat den sechsten Motor in Betrieb, sein im Spielberg-Warm-up verhaltensauffälliger neuer Motor (Vibrationen) wurde danach im Werk geöffnet und darf nicht mehr eingesetzt werden, obwohl er angeblich nicht kaputt war. Bradl bekam dann für Brünn den sechsten Motor und hat noch drei komplett neue Versionen auf Vorrat – bisher kein Grund zur Sorge also.
Das Suzuki Ecstar-Team hat für Viñales und Aleix Espargaró wie Aprilia ebenfalls neun Motoren pro Fahrer. Bei Maverick Viñales sind bereits vier Motoren aus der Allocation genommen worden, der sind noch am Leben. die letzten zwei sind noch frisch, sie wurden in Österreich neu verplombt.
Teamkollege Aleix Espargaró hat ebenfalls den sechsen Motor in Verwendung, zwei wurden bereits aus der Allocation genommen – wegen Defekts oder Laufzeitüberschreitung. Er hat noch vier gebrauchte Motoren in Betrieb – drei neue wären noch vorrätig.