MotoGP: Das Saisonfinale ist in Barcelona

Stefan Bradl (Aprilia/12.): «Die Basis ist passabel»

Von Günther Wiesinger
Stefan Bradl im FP1 vor den Honda-Stars Márquez und Pedrosa

Stefan Bradl im FP1 vor den Honda-Stars Márquez und Pedrosa

So erfolgreich wie in Misano ist Stefan Bradl schon lange nicht ins erste freie MotoGP-Training gestartet. «Dabei hatte ich in meiner schnellsten Runde einen Rutscher, der hat zwei Zehntel gekostet», stellte er fest.

Mit einer Zeit von 1:34,126 min fuhr Stefan Bradl auf der Werks-Aprilia im ersten freien MotoGP-Training zum «Gran Premio TIM di San Marino e della Riviera di Rimini» in Misano auf Platz 12, wobei der Bayer vom Testtag im Juni und zwei Testtagen im August profitierte.

Bradl büsste auf dem Misano World Circuit Marco Simoncelli nur 0,692 sec auf die Bestzeit von Rossi ein und liess Miller, Pirro, Petrucci, Bautista, Iannone und Co. hinter sich.

In der letzten Runde leuchtete bei Bradl sogar ein roter Helm auf, er fuhr also eine Sektorbestzeit. «Aber dann hatte ich in der vorletzten Kurve einen Rutscher, der zwei Zehntel gekostet hat, deshalb ist das nicht meine beste Runde geworden», schilderte der Moto2-Weltmeister von 2011, der 2017 für Honda die Superbike-WM bestreitet.

«Aber im Endeffekt war das ein gutes Training. Wir haben die Einteilung mit den Reifen gut gemacht. Wir sind vorher vorne den weichen und hinten den harten Reifen gefahren und haben uns ein bisschen an die Strecke gewöhnt. Am Schluss bin ich vorne die Medium-Mischung und hinten den Soft-Reifen gefahren. Der Grip ist in Ordnung, die Streckenbedingungen waren gut. Ich habe mich gleich von Anfang an gut zurechtgefunden, da war der Test sicher hilfreich.»

«Von der Rundenzeit her waren wir ähnlich schnell wie beim Test, den wir hier nach dem Brünn-GP gemacht haben, aber noch nicht ganz so schnell. Aber trotzdem, das Gefühl ist da. Die Situation ist ein bisschen kurios, denn bei meinem Rennsturz in Silverstone ist mein neues Chassis kaputt gegangen, eigentlich so alles am Motorrad. Deshalb habe ich schon wieder eine neue Chassis-Version, denn vom Update waren nur zwei vorhanden – eines für Bautista, eines für mich. Jetzt war ich mit einem Update-Chassis vom Update-Chassis unterwegs. Ich habe es nicht als schlecht empfunden, es hat mir ganz gut getaugt. Im zweiten Bike war ein Standard-Chassis drin. Heute Abend sollen wir das reparierte Chassis von England kriegen, dann haben wir zwei neue. Das erste Training hat gepasst. Man hat gesehen: Wenn nichts kaputt geht, dann ist unsere Performance in Ordnung. Ich hoffe, dass es so bleibt.»

Die Testtage halfen auch beim Elektronik-Set-up? «Genau», pflichtete Bradl bei. «Ja, das war jetzt eine grosse Hilfe, weil wir momentan keine grossen Veränderungen oder Verbesserungen zu beanstanden haben. Die Basis ist sehr passabel. Man sieht aber, dass man trotzdem nicht automatisch unter die ersten zehn fahren kann. Mein Abstand zu Platz 1 ist zwar mit 0,6 sec echt in Ordnung. Auch auf Dovizioso und Pedrosa fehlen nur 0,2 und 0,3 sec. Aber das war nur das erste Training. Es kann noch viel passieren. Die Gegner werden noch aufholen. Aber das bringt mich jetzt nicht mehr aus der Ruhe.»

Den tödlichen Helikopter-Absturz von Ex-Air Race Weltmeisster Hannes Arch (48) hat Stefan Bradl auch mitbekommen. «Unfassbar. Ich bin schon bei ihm mitgeflogen... Das war 2014 vor einer Sport-und-Talk-Sendung bei Servus-TV. Er hat mich sogar selber ein bisserl steuern lassen.»

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