Livio Suppo: Pedrosa positiv, Márquez’ Pace negativ
Während Dani Pedrosa in Misano für einen fulminanten Sieg für Repsol Honda sorgte, musste sich WM-Leader Marc Márquez mit dem vierten Rang begnügen. Er büßte so sieben Punkte auf den Gesamtzweiten Valentino Rossi ein, dessen Rückstand nun 43 Punkte beträgt.
«Wir hatten hohe Luft- und Asphalttemperaturen, daher standen unseren Fahrern zwei wichtige Reifenentscheidungen bevor. Dani wählte den weichen Vorderreifen und den Medium-Hinterreifen, während Marc sich für den harten Vorderreifen und den Medium-Hinterreifen entschied», erklärte HRC-Sportdirektor Livio Suppo. «Dani zeigte eine außergewöhnliche Pace, die es ihm erlaubte, von Startplatz 8 aufzuholen und einen beeindruckenden Sieg zu feiern. Marc hatte kein perfektes Gefühl für den Vorderreifen und sammelte mit Platz 4 wichtige Punkte im Hinblick auf die Gesamtwertung.»
Was waren die positiven und negativen Aspekte des Rennens? «Positiv war natürlich ganz klar die Tatsache, dass Dani wieder siegen konnte. Er wurde der achte unterschiedliche Sieger in den letzten acht Rennen. Es war der 29. MotoGP-Sieg seiner Karriere. Zudem stellte er damit sicher, dass Marc nicht zu viele Punkte auf Valentino verlor. Negativ war, dass Marc, obwohl er das gesamte Wochenende schnell war, im Rennen nicht die Pace hatte, um es auf das Podest zu schaffen.»
Wie hast du das Rennen von der Boxenmauer aus erlebt? «Die Abspannung war wie immer hoch. Während des ersten Teils des Rennens bahnte sich Marc seinen Weg nach vorne, im zweiten Teil des Rennens wurde die Spannung noch größer. Als Dani begann, den Führenden zu verfolgen, wurde Marcs Pace langsamer. Beide Fahrer befanden sich also in schwierigen Situationen. Erst nach der Zieldurchfahrt konnten wir uns etwas entspannen und das großartige Resultat für das Team feiern. Erneut entschied die Reifenwahl.»
Marc wählte die harte Option wohl, um Risiken zu vermeiden, während Dani ein Glücksspiel mit dem weichen Vorderreifen einging? «Um ehrlich zu sein, sah ich Danis Wahl nicht als Risiko, denn mit seinem Fahrstil war der weiche Reifen in Ordnung, was sich im Rennen zeigte. Auch bei Marc würde ich seine Wahl nicht als konservativ bezeichnen, denn es war der Reifen, den er während der Trainings am liebsten einsetzte.»
Das Repsol-Honda-Team erhielt in Misano hohen Besuch aus Japan. «Es war eine Freude und Ehre, dass uns HRC-Präsident Yoshishige Nomura in Misano besuchte. Es war das erste Mal in dieser Saison, dass Herr Nomura einen Grand Prix besuchte. Wir waren sehr froh, dass wir mit ihm einen Sieg feiern konnten.»