Stefan Bradl (Aprilia/13.): «Nicht so verkehrt»
Stefan Bradl in Aragón: Platz 13
Stefan Bradl gelang im ersten freien MotoGP-Training in Aragón schon frühzeitig eine starke Runde mit 1:50,368 min. Am Schluss lag er mit dieser Zeit, die er in der sechsten von 18 Runden fuhr, auf Platz 13.
Teamkollege Alvaró Bautista büsste als 18. immerhin 0,771 Sekunden auf Bradl ein.
«Die Hinterreifen lässt hier sehr schnell nach, deshalb ist es nur im ersten Run möglich gewesen, schneller zu fahren», schilderte der 26-jährige Aprilia-Werkspilot. «Wir sind mit einem Hinterreifen durchgefahren. Wir haben nur den Vorderreifen gewechselt, weil wir anfangs zuerst mit dem Soft gefahren sind, nachher haben wir den Medium probiert. Wir haben hinten auch das neue Öhlins-Federbein ausprobiert, das wir anfangs der Woche in Valencia getestet haben. Wir haben damit jetzt einen Vergleichstest gemacht. Ich habe ein gutes Gefühl damit, das Federbein absorbiert die Bodenwellen und die Schläge ein bisschen besser. Es fühlt sich softer an und gibt mir ein besseres Gefühl für den Hinterradgrip.»
«Der Grip hier wird sicher noch besser werden, aber die Reifen lassen extrem schnell nach. Hinten habe ich nur den harten probiert, mit dem sind wir komplett das ganze Training durchgefahren; die weichen wollten wir uns noch aufheben.»
«Dass ich im ersten Run Sechster war, habe ich nicht mitgekriegt. Ich habe erst später bei einem Boxenstopp gesehen, dass ich an neunter Stelle liege», berichtete Bradl. «Da habe ich gedacht: So verkehrt läuft es schon mal nicht. Wir sind dann bei unserem Plan geblieben, keinen zweiten Hinterreifen zu verwenden, sondern lieber das neue Federbein auszuprobieren. Das war jetzt keine schlechte Session. Wir müssen jetzt eine Lösung suchen, wie wir den Hinterreifen über die Renndistanz von 23 Runden bringen und sicherstellen, dass wir dann fürs Rennen die richtige Reifenauswahl treffen.»
Bradl, 2013 und 2014 in Aragón im MotoGP-Rennen mit der LCR-Honda auf den Plätzen 5 und 4, verfügt nur über ein neues Aprilia-Chassis, das zweite wurde beim Rennsturz in Silverstone beschädigt. Erst in Übersee wird ein zweites, neues Chassis bereitstehen. «Genau genommen können wir momentan nur ein Motorrad verwenden... Ich hoffe, dass nichts dazwischen kommt, dass bei der Technik alles glatt geht und ich als Fahrer hier keinen Schmarrn mache», seufzte der Bayer. «Das wäre wichtig. Denn wenn du in einer Session auf das andre Motorrad mit dem alten Chassis umsteigen musst, hast du wieder ein ganz anderes Gefühl. Ich hoffe, das lässt sich diesmal vermeiden.»