Ducati-Star Andrea Dovizioso steht vor einem Rätsel
Andrea Dovizioso hadert mit dem Grip in Aragón
Héctor Barberá brauste als bester Ducati-Fahrer auf Rang 8, Werkspilot Andrea Dovizioso landete noch zwei Plätze weiter hinten. «Wir haben am Morgen gut begonnen, am Nachmittag war aber sehr wenig Grip vorhanden, auch verglichen mit anderen Rennstrecken», erklärte Dovizioso seinen zehnten Platz und 0,699 sec Rückstand auf die Bestzeit von Dani Pedrosa aus dem Repsol-Honda-Team. «Du bist immer am rutschen, egal ob auf der Bremse am Kurveneingang oder am -ausgang. So kann man kaum pushen und macht leicht Fehler. Das ist sehr seltsam. Normal wird der Grip immer mehr. Am Morgen war die Rennstrecke zudem schmutzig. Trotzdem wurde der Grip am Mittag nicht mehr. Nach FP2 ist uns klar, wie die Umstände sind. Daran müssen wir uns jetzt anpassen, am Samstag werden wir sehen, wie viel Spielraum für Verbesserungen wir haben. Zu weit sind wir nicht hinten, meine schnellste Runde war keine wirklich gute. Ich fuhr drei weitere solche Runden – und der Reifen funktioniert nur in der ersten wirklich gut.»
Der Italiener will nicht den gesamten Rückstand auf seine Ducati GP16 schieben, «auch ich muss meine Herangehensweise anpassen», weiß Dovi. «Bei diesen Bedingungen ist es nicht körperlich anstrengender. Es ist aber definitiv so, dass sie schlecht für unser Motorrad sind. Wir haben das ganze Jahr gesehen: Auf Strecken mit viel Grip, wo wir den weichen Reifen nützen konnten, waren wir gut. Aber wir können an diesen Voraussetzungen nichts ändern und müssen versuchen, das Maximum herauszuholen.»
Während Dovizioso ausschließlich von Problemen spricht, sehen ihn Valentino Rossi und Marc Márquez in der Favoritenrolle und trauen ihm zu, der neunte Sieger in dieser Saison zu werden. «Das ist natürlich schön, wenn sie von mir reden», meinte Dovi. «Aber anderseits bin ich dadurch bereits unter Druck, weil ich jetzt ja gewinnen muss.»
Iannone-Ersatz Michele Pirro verlor als 15. eine halbe Sekunde mehr als Dovi. «Ich bin erst Donnerstagnacht in Barcelona angekommen und am Freitagmorgen auf der Rennstrecke», schilderte der Ducati-Testpilot seinen Spontaneinsatz. «Nach FP1 entschied Iannone nicht zu fahren, er hat starke Schmerzen im Oberkörper. Also stieg ich ab FP2 ein. Ich musste erst mal die Rennstrecke lernen, ich war zum letzten Mal vor fünf Jahren hier. Und noch nie mit der MotoGP-Maschine. Mit dem MotoGP-Bike ist das keine einfache Piste, die Geschwindigkeiten sind sehr hoch. Angesichts all dessen ist meine Rundenzeit nicht schlecht.»
Hast du das Motorrad von Iannone so übernommen, wie er es am Freitagmorgen fuhr, fragte SPEEDWEEK.com. «Ich bin mit seiner Abstimmung gefahren, weil es für mich ja keine große Rolle spielte, weil ich bei null begann», so Pirro. «Es gibt einige blinde Kurven und obwohl du weißt, dass die Auslaustrecke asphaltiert ist, musst du trotzdem versuchen auf der Piste zu bleiben. In den ersten paar Runden war es schon etwas seltsam.»