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Deutschlands Langbahn-Piloten 2019 im Fokus – Teil 2

Von Rudi Hagen
Christian «Hülse» Hülshorst (41) aus Lüdinghausen ist immer für spektakuläre Auftritte gut

Christian «Hülse» Hülshorst (41) aus Lüdinghausen ist immer für spektakuläre Auftritte gut

Etwas mehr als ein Dutzend deutsche Langbahn-Piloten werden in der kommenden Saison mit einer Internationalen Lizenz unterwegs sein. SPEEDWEEK.com stellt sie vor. Heute Teil 2.
Jens Benneker (AMSC Lüdinghausen): 

Der 30-jährige Westfale aus Lüdinghausen mit Wohnsitz im niedersächsischen Wagenfeld, hat sich in der Internationalen Lizenzklasse immer besser zurechtgefunden. Die Teilnahme an der Team-WM im Vorjahr war für ihn das bisherige Highlight in seiner Karriere.  «Das Ganze war eine wunderbare Erfahrung für mich», sagte Benneker im Rückblick. Das beste Rennen seiner Saison 2018 lieferte der Clubfahrer des AMSC Lüdinghausen an Himmelfahrt auf seiner Heimbahn Westfalenring ab, wo er sich für das Tagesfinale qualifizieren konnte. In der kommenden Saison nimmt er wieder an der holländischen Meisterschaft teil, die er als gute Schule ansieht, und er will auch die Qualifikationsrunde zur EM überstehen.

 

Marcel Dachs (MSV Herxheim, Bund Bayerischer Motorsportler):

Der 31 Jahre alte Schwabe aus Weingarten konnte 2018 aus familiären Gründen nicht viel fahren und ist erst in Angenrod in die Saison eingestiegen. Dafür lief es in der Folge aber ganz gut für Marcel Dachs, obwohl er mit seinem achten Platz bei der Deutschen Meisterschaft in Scheeßel nicht zufrieden war. In der kommenden Saison will er sich gut präsentieren und schauen, ob er irgendwo bei den Prädikaten gesetzt ist. Dachs fährt auch weiterhin mit Jawa-Fahrgestellen, die GM-Motoren bereitet Robert Bath vor.

 

Kai Dorenkamp (MSC Wagenfeld):

Der mittlerweile 27 Jahre alte Osnabrücker, von Freunden «Luigi» gerufen, will nach einer fast einjährigen Pause in der kommenden Saison wieder verstärkt in den Bahnsport einsteigen. «2018 habe ich mich voll und ganz auf den Abschluss meines Studiums konzentriert und Mitte des Jahres meine Bachelor Arbeit absolviert. Jetzt bin ich Landschaftsbau-Ingenieur und arbeite bei den Stadtwerken Osnabrück. So konnte ich auch in meiner Heimatstadt wohnen bleiben.» Der Langbahn-Pokalsieger von 2015 will demnächst wieder «voll angreifen und voll mitmischen im Renngeschehen». Schon seit einiger Zeit bereitet Kai Dorenkamp seine Motorräder vor und ist nun dabei, ihnen den Feinschliff zu verpassen.

 

Christian Hülshorst (AMSC Lüdinghausen):

Christian Hülshorst (41) hatte wie fast jedes Jahr auch 2018 eine durchwachsene Saison. Der überall gern gesehene Grasbahn-Spezialist vom AMSC Lüdinghausen konnte sich zwar für das Europameisterschafts-Finale im französischen Tayac qualifizieren, kam aber am Ende über Platz 5 im C-Finale nicht hinaus. «Aber dass ich die EM-Quali überhaupt überstanden hatte, war schon positiv für mich», so Hülshorst, «dann war ich auch noch fünf Mal auf dem Treppchen und Platz 6 bei der Deutschen Meisterschaft in Scheeßel war für mich realistisch. Bei meinem Heimrennen in Lüdinghausen fing es gut an mit Bahnrekord und Finale, aber dann habe ich am Ende Pech gehabt.» Auch mit der Technik hatte sich «Hülse« verzockt. Ein zu dickflüssiges Luftfilteröl sorgte für Leistungseinbußen an seinem Bike, das wurde aber erst am Saisonende bekannt. Für die neue Saison ist das Wichtigste für Hülshorst, «Spaß zu haben und drauf sitzen zu bleiben.» Für die WM und die EM hat er beim DMSB Interesse bekundet. «Mein großes Ziel ist das Überstehen der EM-Quali und das Erreichen des Finales in Bad Hersfeld und bei mir zuhause auf dem Westfalenring in Lüdinghausen mal auf dem Treppchen zu stehen.»

 

Danny Maaßen (AMC Haunstetten, MSC Nordhastedt):

Danny Maaßen (24) macht sich auf der Langbahn immer besser. Höhepunkt für den Schleswig-Holsteiner mit aktuellem Wohnort Augsburg war 2018 die Teilnahme an der Langbahn-Team-WM. Dabei war der Blondschopf bis zum Saisonende durchaus gehandicapt, da er sich in Staphorst (NL) nach einem Kettenriss und anschließendem Sturz das Kahnbein an der rechten Hand gebrochen hatte. Über den Winter hat Maaßen viel gearbeitet, um die Kosten für die neue Saison einigermaßen decken zu können. Zudem hat er zwei komplett neue Motorräder aufgebaut.  

 

David Pfeffer (MSC Berghaupten):  

David Pfeffer aus Hohberg im Ortenaukreis in Baden-Württemberg hat eine kurze Saison 2018 hinter sich. Nach einem privaten Motorradunfall konnte der 22-Jährige nur in Hertingen, Bad Hersfeld und Rastede fahren. Bei diesem Unfall riss er sich eine Fingerkuppe ab und erlitt eine Schultereckgelenkssprengung. Das bedeutete vier Monate Krankschreibung und keine Rennen mehr gefahren. Da darunter auch die DM in Scheeßel war, konnte sich Pfeffer für kein Prädikatsrennen qualifizieren. Der Schwarzwälder arbeitet seit einiger Zeit wieder und werkelt auch an seiner körperlichen Fitness, denn er will so viele Langbahnrennen wie möglich fahren.

 

Marcel Sebastian (DMSC Bielefeld, MC Post Leipzig):

Die Saison 2018 lief für Marcel Sebastian, wie er selbst sagt, durchwachsen. Der 29-jährige aus dem ostwestfälischen Bünde fühlte sich in seinem ersten Jahr in der A-Lizenz noch als Lehrling. Auch vom Kopf her fühlte er sich nicht ganz frei für den Bahnsport, da er sich beruflich gerade selbstständig gemacht hatte und klug mit den Finanzen haushalten musste. In der kommenden Saison will Sebastian vor allem sein Startverhalten verbessern und insgesamt mehr in den Rennen versuchen, dabei aber nichts über das Knie brechen.  

 

Fabian Wachs (MSC Hümmling Werlte):

Der 20-jährige Werlter, Langbahn-Pokalsieger 2018, hat für die kommende Saison keine I-Lizenz genommen und fährt auch weiterhin in der B-Lizenz-Klasse. Der ältere der beiden Wachs-Brüder setzt vorrangig auf Speedway, nimmt aber nach eigenen Worten auch an Langbahnrennen teil, wenn es mit den Terminen passt. Vor allem bei seinem starken Auftritt auf seiner Heimbahn

beim Handicap-Superfinale in Werlte gegen den Briten James Shanes zeigte Fabian Wachs sein großes Potential auf der Langbahn.

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