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Scheeßel: Airfences verhinderten die Katastrophe

Kolumne von Rudi Hagen
Der verhängnisvolle Sturz von Jörg Tebbe und Matthias Kröger

Der verhängnisvolle Sturz von Jörg Tebbe und Matthias Kröger

Weh dem, der jetzt noch mal gegen den Einsatz der Airfences wettert. Am vergangenen Sonntag haben diese Luftzäune auf der Sandbahn in Scheeßel eine Katastrophe verhindert.

Dass eine Katastrophe verhindert wurde, davon kann man getrost ausgehen. Jörg Tebbe pflegt seine Prellungen inzwischen auf dem heimischen Sofa in Dohren, aber Matthias Kröger liegt immer noch im Diakoniekrankenhaus Rotenburg.

Der Crash war klassisch: Tebbe suchte von außen kommend eingangs der ersten Kurve weiter innen die Ideallinie, genau das tat auch Kröger, allerdings von innen heranpreschend. Der Dohrener kam etwas eher rein, Kröger touchierte dessen Hinterrad, sein Bike bekam Grip und ab ging es mit Vollgas in die Airfences. Das Hinterrad geriet dabei unter das Luftpolster und der Rahmen brachte die Airfences zum Platzen. Kröger schlug gleichzeitig kopfüber ein.

Meine Hypothese: Wären die Airfences nicht dagewesen, wäre Matten in die blanke Holzbarriere eingeschlagen, mit allen denkbaren Folgen. Möglicherweise wäre sein Motorrad sogar über die Bande in die Zuschauer geflogen.

Der Einsatz der Airfences bei Bahnrennen ist sinnvoll, auch wenn wie im vergangenen Jahr in Moorwinkelsdamm der Luftsack als Katapult wirken kann. 1600 Euro kostet die Veranstalter das Ausleihen der Airfences, eine Menge Geld. Viele Vereine knabbern am Hungertuch, weil nicht mehr so viele Fans wie früher kommen.

Stimmt, das ist eine große Belastung und es ist nicht einzusehen, dass die Clubs das tragen müssen. Einige haben daher schon dicht gemacht. Warum trägt der DMSB diese Kosten nicht? Er nimmt genug Lizenzgebühren ein, wohin geht das Geld eigentlich? Vielleicht in Fahrt-, Übernachtungs- und Spesenkosten für die Funktionäre?

Sprechen wir über den, den es jetzt getroffen hat, Matten Kröger. Heute, am Dienstag, ist ihm selbst immer noch nicht klar, welche Verletzungen er genau hat. Nach seinem Unfall am Sonntag wurde er im Krankenhaus erst mal dahingehend geröntgt, ob etwas gebrochen ist. Möglicherweise eine Absplitterung an einem Rückenwirbel? Ein Rückenspezialist zur Auswertung der Bilder war am Sonntag aber nicht da, also warten bis Dienstag. Morgens kam er, hatte aber die Bilder noch nicht gesehen...

Armer Matten, bist du kein Privatpatient, fährst du schon mal hinterher, um beim Motorsport zu bleiben. Ihm tut auf jeden Fall alles weh, sein Körper ist grün und blau. Der Schädel brummt und vor allem das linke Bein tut weh. Hoffen wir, dass er wieder auf die Beine und auf das Motorrad kommt.

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