Geheime Feier von Kawasaki: Jonathan Rea weiß nichts
Jonathan Rea: Fast zweifacher Weltmeister
«Ich bin sehr schnell, aber nach ein paar Runden, wenn der Grip am Hinterrad nachlässt, komme ich kaum noch auf eine gute Rundenzeit», meinte Jonathan Rea nach Platz 2 im Qualifying, 0,047 sec hinter Chaz Davies (Ducati). «Sobald die Traktion weg ist, haben wir auch keine Bremsstabilität mehr. Gut ist, dass Showa neues Material mitgebracht hat, das mir hilft. Für den ersten Tag bin ich zufrieden – zum ersten Mal seit langer Zeit konnte ich am Freitag wieder einen Longrun fahren, über 15 Runden.»
«Die Rundenzeiten liegen alle eng beisammen, im Rennen wird es aber anders aussehen», ist der 38-fache Laufsieger überzeugt. «Auf dieser Strecke kannst du nicht einfach so schnell fahren wie du kannst – deshalb mache ich mir Sorgen. Klar ist: Ich will das Rennen gewinnen. Momentan ist uns Davies aber einen Schritt voraus. Ich kann seinen Speed mitgehen, die Frage ist für wie viele Runden. Nach 15 Runden fuhr er noch 1:58,0 min – damit war er eine halbe Sekunde schneller als ich.»
Rea genügt Rang 13 im ersten Rennen, um seinen WM-Titel zu verteidigen. «Ich bin entspannt», sagte er deshalb zu SPEEDWEEK.com. «Meine Ausgangslage ist angenehm. 48 Punkte Vorsprung – die Trophäe steht zum Mitnehmen bereit. Jetzt ist es an der Zeit mir das abzuholen, was ich verdient habe. Ich war der konstanteste Fahrer, ich will die Meisterschaft aber nicht mit meinem Gehirn gewinnen, ich will das Rennen am Samstag gewinnen – mehr als alles andere.»
Rea hat zum Kawasaki-Werksteam schon in Jerez gesagt, sie sollen ihn aus allen Titelfeiervorbereitungen heraushalten, diese Order gab er auch für Katar aus. «2015 ging es mehr darum, dass ich das WM-Feier-Protokoll einhalte, als das Rennen zu gewinnen», meinte der Nordire. «Wenn ich Champion werde habe ich keine Ahnung, was Kawasaki machen wird. Ich sagte ihnen nur, dass wenn ich auf der Strecke anhalten soll, müssen sie sicherstellen, dass ich sie sehe. Von dem Plan will ich aber nichts wissen. Letztes Jahr sagten sie mir vorab, dass ich hier und da anhalten soll, und dass ich an einer bestimmten Stelle auf einen Fotografen warten muss. Dieses Jahr will ich einfach nur das Rennen gewinnen.»