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Ronald ten Kate: «Honda will wieder gewinnen»

Von Günther Wiesinger
Ronald ten Kate hofft auf durchschlagenden Erfolg der neuen Honda CBR1000RR

Ronald ten Kate hofft auf durchschlagenden Erfolg der neuen Honda CBR1000RR

Die Niederlagen beim Langstrecken-Klassiker Suzuka Eight Hours haben die Honda-Bosse wachgerüttelt. Mit der neuen CBR1000RR sollen Erfolge in der Superbike-WM möglich werden.

Seit dem Titelgewinn von James Toseland 2007 schloss Honda die Superbike-Weltmeisterschaft nie mehr besser als auf Rang 3 ab. Davor hatte Honda die Superbike-WM 1997 mit John Kocinski gewonnen und 2000 und 2002 mit Colin Edwards sowie 1988 und 1989 mit Fred Merkel, dazu kommt der Gewinn der Konstrukteurs-WM 1988, 1989, 1990 und 1997.

Mit einer neuen CBR1000RR Fireblade und dem Fahrerduo Nicky Hayden und Stefan Bradl will Honda 2017 um den Titel fighten.
SPEEDWEEK.com interviewte dazu Honda-Teammanager Ronald ten Kate.

Ronald, es sieht so aus, als sei Honda nach der langen Durststrecke angestachelt, man will endlich wieder einen Superbike-WM-Titel gewinnen. Der Yamaha-Sieg beim Suzuka Eight Hours Race 2015 hat die Honda-Chefs wachgerüttelt? Ist damals der Entschluss gereift, ein neues Superbike auf den Markt zu bringen?

(Er seufzt). Ich denke, sie hatten bereits ein Upgrade geplant. Ich sitze nicht an dem Tisch, an dem solche Entschlüsse gefasst werden. Aber ich stimme zu, das Suzuka Eight Hours Race ist ein sehr bedeutendes Rennen für Honda. 2015 war nicht erfolgreich. Und 2016 war sogar noch...

...du versuchst, das Wort Desaster zu vermeiden? Die beste Honda ist auf Platz 8 gelandet.

Ja, manche werden das als Desaster bezeichnen... Honda war weit weg.

Aber Honda bringt nicht allein wegen des 8h-WM-Laufs ein neues Motorrad. Suzuka ist wichtig, dieser Event ist eine Messlatte. Ja, vielleicht war Suzuka der letzte und entscheidende Antrieb, um zu erkennen: Es braucht eine Neuentwicklung der Fireblade.

Der Slogan «Honda enters, Honda wins» passt schon lange nicht mehr zum Superbike-Thema. Kocinski gewann die WM 1997, Toseland 2007. Seither herrscht Funkstille. Es wird höchste Zeit.

Ja, es ist viel Zeit verstrichen seit 2007. Im Jahr 2006 waren wir mit James Toseland WM-Zweite, danach Weltmeister. Seither waren wir immer halbwegs dabei, aber nie wirklich auf Titelkurs. Üblicherweise sind wir auf den Plätzen 3, 4 oder 5 gelandet. Das ist nicht gut genug für Honda. Zuletzt waren wir 2014 mit Johnny Rea WM-Dritte.

Wenn Honda Rennsport betreibt, wollen sie gewinnen. Hoffentlich wird uns das neue Bike erlauben, wieder zu gewinnen.

Einige Honda-Fans haben davon geträumt, dass statt der neuen Fireblade eine Superwaffe kommt, eine Art MotoGP-Replica mit V4-Motor. Wird das ewig eine Illusion bleiben?

(Er lacht). Ja, Gerüchte über so ein Motorrad existieren seit langer Zeit. Ab und zu sieht man Bilder, Studien oder imaginäre Zeichnungen im Internet. Solche Sachen kommen und gehen.
Ich weiß es nicht. Wir sind ja auch Honda-Händler. So gesehen wäre es schön, eine solche Ikone im Showroom stehen zu haben. Auch wenn das dann kein Motorrad mit massenhaften Stückzahlen ist.

Es würde auch nichts machen, wenn so ein Bike knapp 40.000 Euro kosten würde. Es gibt sicher einen Kundenkreis für solche Exemplare.

Ten Kate möchte so einen Leckerbissen aber nicht nur im Showroom haben, sondern am liebsten auch in der Superbike-WM?

Ja, so ein Motorrad, speziell für den Rennsport gebaut, ja, das wäre ein besserer Ausgangspunkt für die WM.

In der Superbike-WM mischen mit Ausnahme von Suzuki alle Japaner mit, dazu Ducati, Aprilia, BMW und MV Agusta. Zuletzt gab es Kritik, weil Kawasaki einen Haufen Geld in die Superbike-WM steckt und MotoGP links liegen lässt. Ärgerlich? Unfair? Oder muss man diese Entscheidung den Werken überlassen?

Hm. Ich glaube, jeder Hersteller sollte völlig frei entscheiden können. Kawasaki hat sich entschlossen, sich aus der MotoGP zurückzuziehen. die Ergebnisse waren nicht vorhanden... Für deutlich weniger Geld gewinnen sie im Moment in der Superbike-WM. Vom Gesichtspunkt dieser Firma aus ist das ein gutes Investment. Es war kein großer Fehler von ihnen, diesen Weg zu gehen.

Ich verstehe aber auch die Dorna, wenn sie alle Werke auch in der MotoGP sehen will. Aber wir bewegen uns in einem freien Markt. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.

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