Phillip Island, FP3: Krummenacher vor Reiti und Bradl
Es dauerte gerade mal acht Minuten am Dienstagmorgen, dann hatte Weltmeister Jonathan Rea die Montag-Bestzeit von Javier Fores (1:31,412 min) auf 1:31,301 min unterboten.
Eine erstaunliche Zeit: Die beste Rennrunde auf dem Phillip Island Circuit fuhr 2016 Chaz Davies (Aruba Ducati) in 1:31,321 min. Dieser Meilenstein wurde schnell übertroffen.
20 Minuten später eroberte Fores (Barni Ducati) seinen Platz an der Spitze zurück und fuhr 1:31,226 min.
Das ließ der zweifache Champion nicht lange auf sich sitzen: Mit 1:30,973 min blieb Johnny Rea als Erster unter 1:31 min.
Als der Nordire zur Hälfte der Session mit 1:30,691 min vorne war, schluckte die Konkurrenz. Damit war er 0,353 sec schneller als sein Kawasaki-Teamkollege Tom Sykes und lag 4, 5 und 6 Zehntelsekunden vor den Ducati-Piloten Marco Melandri, Javier Fores und Chaz Davies.
Zum Ende der zwei Stunden stand Rea mit 1:30,545 min an der Spitze der Zeitenliste – 0,258 sec vor Ducati-Werksfahrer Melandri und eine halbe Sekunde vor Sykes und Davies.
Bester der drei Deutschsprachigen ist Supersport-Aufsteiger Randy Krummenacher (Kawasaki Puccetti). Der Schweizer steigerte sich um erstaunliche 2,9 Sekunden und wurde Zwölfter. «Der Montag war nicht mehr als ein Roll-out für uns, heute ist der erste richtige Testtag», hielt er fest. «Ich habe schon in Jerez gespürt, dass wir unglaublich viel Potenzial haben.»
Markus Reiterberger gehörte mit 37 Runden zu den fleißigsten und konnte seine Zeit vom Montag um 1,7 sec verbessern, den Rückstand verringerte der BMW-Pilot aus dem Team Althea von 2,424 auf 1,526 sec.
Stefan Bradl ging am Montag davon aus, dass sich Honda zwar ebenso wie die Konkurrenz steigern würde. «Aber der Abstand wird sich vermutlich nicht großartig verringern, davor habe ich etwas Bammel», meinte der Bayer.
Seine Befürchtung bewahrheitet sich nicht, Nicky Hayden als der schnellere der zwei Honda-Piloten verlor als Dreizehnter 1,407 sec auf die Spitze – knapp 4/10 sec weniger als am Montag. Mit der alten Fireblade fuhr der Amerikaner im zweiten Rennen 2016 auf Phillip Island 1:31,448 min, im Rennspeed fehlt Honda aktuell eine halbe Sekunde gegenüber dem Vorjahr.
Bradl probierte allerhand an seiner CBR1000RR und verzichtete am Schluss auf die Zeitenjagd – nur Rang 18 und 2,251 sec Rückstand.
Aprilia-Werksfahrer Eugene Laverty sprach nach Platz 14 und 2,223 sec Rückstand am Montag von einem «Desaster» und «fundamentalen Problemen mit dem Motorrad».
Die Mechaniker von Milwaukee Aprilia schuftete beinahe die ganze Nacht, Teamkoordinator Mick Shanley brachte die Probleme auf den Punkt: «Wir haben an der Motorbremse gearbeitet und an den Schaltvorgängen, Eugene hatte beim Runterschalten Schwierigkeiten.»
Außerdem wurde die Balance der RSV4 RF geändert, sie war am Montag hinten um 10 mm zu niedrig, was sich katastrophal auf das Einlenkverhalten auswirkte.
Laverty verringerte seinen Rückstand zur Spitze auf 1,336 sec und fuhr in 1:31,881min um 1,7 sec schneller als am Montag.
Yamaha-Werksfahrer Michael van der Mark stürzte 17 min vor Schluss, blieb unverletzt, konnte sein Zeit danach aber nur noch minimal steigern und blieb deshalb auf Platz 15 hängen.
Ergebnisse Phillip-Island-Test, 1. Session, Dienstag:
1. Jonathan Rea, Kawasaki, 1:30,545 min
2. Marco Melandri, Ducati, 1:30,803
3. Tom Sykes, Kawasaki, 1:31,044
4. Chaz Davies, Ducati, 1:31,055
5. Javier Fores, Ducati, 1:31,226
6. Leon Camier, MV Agusta, 1:31,372
7. Jordi Torres, BMW, 1:31,673
8. Alex Lowes, Yamaha, 1:31,756
9. Alex De Angelis, Kawasaki, 1:31,794
10. Eugene Laverty, Aprilia, 1:31,881
11. Lorenzo Savadori, Aprilia, 1:31,913
12. Randy Krummenacher, Kawasaki, 1:31,935
13. Nicky Hayden, Honda, 1:31,952
14. Markus Reiterberger, BMW, 1:32,071
15. Michael van der Mark, Yamaha, 1:32,170
16. Roman Ramos, Kawasaki, 1:32,205
17. Riccardo Russo, Yamaha, 1:32,771
18. Stefan Bradl, Honda, 1:32,796
19. Ayrton Badovini, Kawasaki, 1:33,139
20. Ondrej Jezek, Kawasaki, 1:33,622
21. Joshua Brookes, Yamaha, keine Zeit