Als Ducati in der Superbike-WM eine Macht war
Troy Bayliss fuhr 2008 mit der Ducati 1098R seinen dritten WM-Titel ein
Ducati ist mit 318 Siegen der erfolgreichste Hersteller der Superbike-WM. Allein zwischen 1991 bis 2004 gewannen die Italiener in 14 Jahren nicht weniger als 13 Mal die Herstellerwertung der seriennahen Motorrad-Weltmeisterschaft, im selben Zeitraum wurden zehn Fahrer-WM-Titel eingefahren.
Wie dominant Ducati in dieser Zeit war, zeigt sich besonders in den Jahren 2003 und 2004. Saisonübergreifend konnten Ducati-Piloten nicht weniger als 35 Superbike-Rennen für sich entscheiden. Fahrer wie Neil Hodgson, James Toseland, Noriyuki Haga, Régis Laconi, Rubén Xaus, Shane Byrne, Pierfrancesco Chili und Garry McCoy fuhren der Konkurrenz 16 Monate lang um Ohren.
Die unglaubliche Siegesserie wurde erst unterbrochen, als Honda-Pilot Chris Vermeulen, Supersport-Weltmeister 2003, mit der CBR1000RR beim Meeting in Silverstone 2004 das zweite Rennen gewinnen konnte. Ein Strohfeuer: Am Saisonende waren die Top-3 mit Maschinen aus Bologna unterwegs. Besonders bemerkenswert: 2003 wurden alle 24 ausgetragenen Rennen von Ducati dominiert.
Dabei wurde 2003 der erlaubte Hubraum für Reihenvierzylinder von 750 ccm auf 1000 ccm angehoben. Alle namhaften japanischen Hersteller brachten entsprechende Bikes zum Einsatz. Honda zog seinen Werkseinsatz allerdings nach dem Titelgewinn 2002 (mit der VTR 1000 SP2) zurück. Das legendäre Castrol Honda Team war Geschichte.
Erst 2007 wurde das Leistungsdefizit der V2-Ducati gegenüber den Reihenvierzylindern der Konkurrenz etwas deutlicher. Troy Bayliss landete als bester Ducati-Pilot lediglich auf WM-Rang 4. Als das Reglement der Superbike-WM ab 2008 für V2-Motorräder einen Hubraum von 1200 ccm erlaubte, dankte Bayliss dies mit einem souveränen Titelgewinn mit der damals neuen Ducati 1098R. Zum letzten Mal gewann Ducati die Superbike-WM 2011 mit Carlos Checa.