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Nicky Hayden: Falsche Entscheidungen, kein Bedauern

Von Ivo Schützbach
Nicky Hayden ist ein Sympathieträger in der Superbike-WM

Nicky Hayden ist ein Sympathieträger in der Superbike-WM

Nach seinem Weltmeistertitel in der MotoGP 2006 hatte Nicky Hayden nicht mehr viel zu feiern, vollen Einsatz brachte der US-Amerikaner dennoch. SPEEDWEEK.com sprach mit dem Honda-Piloten über seine Karriere.

Nach Jahren auf der Erfolgswelle mit Honda in der AMA und MotoGP geriet die Karriere von Nicky Hayden ins Stocken. Egal ob im Ducati-Werksteam oder mit der Open-Honda, wettbewerbsfähig waren seine Motorräder zur jeweiligen Zeit nicht. Mit dem Wechsel in die Superbike-WM versuchte der MotoGP-Weltmeister von 2006, seiner Karriere neuen Schub zu verleihen. Doch nach seinem starken Debüt 2016 mit der alten Fireblade hat er mit der neuen CBR1000RR SP2 wieder nur ein schwächelndes Bike zur Verfügung.

SPEEDWEEK.com sprach mit dem zugänglichen US-Amerikaner über seine Karriere, Honda und warum die Elektronik so wichtig ist.

Nicky, du hattest in den letzten Jahren kein gutes Händchen mit deinen Bikes. Woran lag das – ist das Pech, schlechtes Timing oder schlechtes Management?

Tja, manchmal versucht man seine Chancen zu nutzen. Als ich Repsol Honda verließ, hätte ich zu Gresini Honda gehen können. Ich hatte aber auch ein starkes Angebot von Ducati und habe mir gedacht, ich versuche es. Danach hatte ich die Information bekommen, dass die Open-Honda dem Werksbike sehr ähnlich sein soll. Man kann leider nicht alles planen – später weiß man es besser.

Und was ist das Problem jetzt in der Superbike-WM?

Als ich noch in der AMA für Honda fuhr, haben wir von HRC rennfertige Motorräder geliefert bekommen. Nun war es aber leider so, dass Ten Kate ein Straßenmotorrad bekam und alles selber machen muss. Die späte Auslieferung sorgte dann für den Rest.

Die Elektronik ist bei der neuen Fireblade das Hauptproblem. Die Hersteller pochten in der Superbike-WM immer auf ihr eigenes System, weil sie dort Entwicklung für die Serie betreiben. Braucht ein normaler Motorradfahrer diese vielen Fahrhilfen überhaupt?

Man braucht die Elektronik und ich mag sie in der MotoGP- und auch in der Superbike-WM. In der MotoGP reden wir über 270 PS. Die Elektronik hilft, um die Leistung kontrollierbar zu machen. Und bei den Superbikes wird Elektronik in der Serie immer besser. Ich fuhr die neue Fireblade im Straßentrimm in Valencia letzten September und alles funktioniert mit der Elektronik viel einfacher. Zum Beispiel das Herunterschalten ohne Kupplung, auch das Hochschalten funktioniert butterweich. Viele Hobbypiloten fahren mit ihren Motorrädern auf die Rennstrecke und da hilft die Elektronik ganz bestimmt. Auf der Straße... da bin ich mir nicht sicher.

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