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Red Bull Honda: Neue Motoren für Hayden und Bradl

Von Ivo Schützbach
«Die Motoren für Aragón sind fast bereit», unterstreicht Pieter Breddels von Red Bull Honda. Beim Europa-Auftakt der Superbike-WM soll Nicky Hayden und Stefan Bradl ein großer Schritt nach vorne gelingen.

Die ersten beiden Events der Superbike-WM 2017 in Australien und Thailand bestritt Red Bull Honda mit der gleichen Motorspezifikation. Für den dritten Event in Aragón am ersten April-Wochenende kommt Spezifikation Nummer 2, für den fünften Event in Imola Nummer 3.

Unabhängig vom Tuninggrad der Motoren wird die Cosworth-Elektronik laufend entwickelt.

«Warum haben die bei Honda so Elektronikprobleme», spottete ein Elektroniker eines anderen Herstellers. «Die haben nach wie vor einen Reihenvierzylinder und das Bike hat zwei Räder. Oder ist die neue Fireblade ein Auto?»

SPEEDWEEK.com setzte sich mit Pieter Breddels, dem Technical Manager von Red Bull Honda, zusammen. Der großgewachsene Niederländer erklärte, weshalb ihnen die elektronische Anpassung an den Motor der neuen Fireblade solche Schwierigkeiten macht.

Pieter, Hayden und Bradl sagen übereinstimmend, dass die Kennzahlen für die Elektronik nicht passen. Konntet ihr die Werte vom letztjährigen Motor nicht übernehmen?

Das ging nicht, weil es andere Werte und andere Kennfelder gibt.

Wir machen mit jeder Runde Schritte und bekommen Informationen, mit denen wir das besser machen können. Das ist ein steter Prozess.

Aber als Basis für zum Beispiel die Motorbremse habt ihr doch sicherlich den Erfahrungswert von 2016 genommen? Ab dann ist es ein Probieren?

So kann man das sagen.

Natürlich haben wir Erfahrungswerte, aber der Motor ist anders und reagiert anders. Letztes Jahr war es zum Beispiel so, dass wir bei X Newtonmeter einen gewissen Schritt machten, das ist jetzt alles anders.

Wir sammeln ständig Daten. Um zu verstehen, was man alles braucht. Wie reagiert der Motor im Vergleich zu 2016. Wir legen laufend neue Maßstäbe fest. Mit jeder Runde werden wir besser.

Was du eben beschrieben hast gilt für die Motorbremse, die Traktionskontrolle, Anti-Wheelie, für jegliche Elektronik. Das kann man nicht auf dem Prüfstand probieren? Dafür musst du auf die Rennstrecke und Erfahrungen sammeln?

Genau das ist das Problem. Wir müssen das alles während der Rennwochenenden entwickeln – das ist peinlich. Das sollte natürlich nicht sein und vor der Saison erledigt werden.

Ihr testet am Montag nach Aragón und anschließend noch zwei Tage in Portimão: Diese drei Tage sind Gold wert für euch?

Wir hätten sie eigentlich vor Thailand gebraucht.

Ist es sicher, dass ihr für Aragón die neue Motor-Spezifikation bekommt?

Ziemlich sicher. Bis dahin sollten wir genügend Motorteile haben. Es wird für Aragón eine neue Spezifikation geben und für den Portimão-Test ebenso.

Weshalb bringt ihr für Aragón und den Portimão-Test verschiedene Spezifikationen? Da liegen nur ein paar Tage dazwischen.

Weil es unser Entwicklungsplan so vorsieht. Die Motoren für Aragón sind jetzt schon fast bereit. Den Schritt für den Portimão-Test werden wir vor Aragón nicht hinbekommen. Wir machen so schnell wir können. Wir wollen aber nicht auf die Portimão-Spezifikation warten, wir brauchen bereits für Aragón etwas Neues.

In Assen werden wir die gleiche Spezifikation wie in Aragón fahren, das ist keine Hochgeschwindigkeitsstrecke. In Imola verwenden wir dann die Ausbaustufe des Portimão-Tests.

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