Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Honda ist mutiger als die Gegner: Auf die harte Tour

Von Ivo Schützbach
Ducati und Yamaha haben sich mit ihrem neuen Motorrad ein Jahr lang intensiv vorbereitet, bevor sie in die Superbike-WM einstiegen. Honda wagte den Sprung ins kalte Wasser – und muss jetzt leiden.

Ducati praktiziert es seit Jahren so: Wenn ein neues Modell kommt, wird dieses ein Jahr lang in Superstock 1000 entwickelt, bevor es die Superbike-WM-Piloten bekommen. Die 1199 Panigale R wurde 2012 erstmals in der Superstock-Klasse eingesetzt, Eddi La Marra beendete die Meisterschaft für das Barni-Team auf dem zweiten Rang.

2013 rückten Carlos Checa und Ayrton Badovini im wiederbelebten Ducati-Werksteam mit dem revolutionären Motorrad aus. Checa, 2011 der letzte Weltmeister auf Ducati, kam nie über Rang 6 hinaus, stürzte oft, verletzte sich und wurde von dem Motorrad in den Rücktritt getrieben.

Was heute kaum noch einer weiß: Badovini, der heute im Hinterbänklerteam Grillini Kawasaki ein Schattendasein führt, chauffierte 2013 in Moskau im Regen die Panigale erstmals aufs Podest.

Ducati musste bis zum 12. April 2015 auf den ersten Panigale-Sieg warten, dieser gelang Chaz Davies auf seiner Vorzeigestrecke Aragón.

Es dauerte zweieinhalb Jahre, bis Ducati mit der 1199 Panigale R in der WM den ersten Podestplatz errang und gute drei Jahre bis zum ersten Sieg.

Erster Podestplatz im vorletzten Rennen

Yamaha ging mit der neuen R1 den gleichen Weg. 2015 kam sie in nationalen Meisterschaften wie der IDM und BSB zum Einsatz, außerdem in der Endurance-WM und dem Superstock-1000-Cup. Kev Coghlan fuhr im Cup gleich im ersten Rennen in Aragón als Dritter aufs Podest, der Brite landete als bester Yamaha-Fahrer am Ende aber nur Gesamtrang 6.

2016 setzte Yamaha die Maschine erstmals im neuen Superbike-Werksteam ein, es dauerte bis zum letzten Event in Katar, dass Sylvain Guintoli (Weltmeister 2014) der erste Podestplatz gelang.

In dieser Saison hat Werksfahrer Alex Lowes nach den ersten vier Rennen drei vierte und einen sechsten Platz zu Buche stehen, er ist derzeit Gesamt-Vierter.

Yamaha-Siege: Fehlanzeige.

Als Gegenbeispiel kann man die neue Kawasaki ZX-10RR anführen, mit der Weltmeister Jonathan Rea in dieser Saison auf Anhieb und die ersten vier Rennen in Folge gewann.

Während Ducati, Yamaha und jetzt Honda wirklich neue Motorräder brachten, ist die RR von Kawasaki eine Entwicklung der ZX-10R.

Hält man sich diese Fakten vor Augen, ist es kein Wunder, dass Honda nach nur neun Wochen Entwicklungszeit mit der neuen Fireblade nicht mehr als einen siebten Platz (Nicky Hayden, Lauf 2 in Buriram) vorzuweisen hat.

SPEEDWEEK.com sprach mit Pieter Breddels, dem Technical Manager von Red Bull Honda, ob der eingeschlagene Weg der richtige ist.

Pieter, wäre es von Honda klüger gewesen, wenn sie das neue Motorrad wie Yamaha und Ducati erst ein Jahr in nationalen Meisterschaften oder der Superstock-1000-EM eingesetzt hätten, bevor sie in die Superbike-WM kommen?

Yamaha hat zwei Jahre gebraucht, jetzt sind sie gut dabei. Ducati hat drei oder vier Jahre gebraucht.

Wir haben das neue Motorrad noch keine drei Monate, deshalb liegen wir auch zurück. So ist es, das ist peinlich für das Team, den Hauptsponsor und die Fahrer, aber wir machen große Schritte. Ja, es ist peinlich – aber das ist der kurze Weg. Nichts ist besser, als die Arbeit mit den Rennfahrern in Rennsituationen zu machen.

Wir machen schnellere Schritte, als sie die anderen gemacht haben.

Nach deinem Bauchgefühl: Wie lange braucht ihr, bis ihr bei der Musik seid?

In Assen kämpfen wir um einen Podestplatz.

Das ist eine starke Aussage.

Ja, aber so sehe ich das. Wir machen Riesenschritte. Natürlich, in Buriram war Nicky Neunter und Siebter. Aber über die Distanz war es um so viel besser als in Australien.

Unsere Fahrer stehen nicht in Frage. Wenn sie ein gutes Motorrad haben, dann sind sie schnell. Sobald wir eine Verbesserung finden, sind sie augenblicklich schneller.

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