Randy Krummenacher: «Reiti soll an seine Nase fassen»
Randy Krummenacher
Randy Krummenachers Europa-Auftakt ist bislang verhunzt. Der Zürcher Oberländer war in keinem Training dort, wo er sich selbst sieht: In den Top-10. Zu allem Überfluss stürzte er in Superpole 1 auch noch mit kalten Reifen. «Es war ziemlich kalt, ich wusste, dass ich nicht lange warten kann», erzählte der werdende Vater. «Nach vielen Linkskurven ist die erste Rechts immer die Kurve, in der das Vorderrad weggehen kann. Erst stürzte Jezek, dann Reiti, dann ich, alle unabhängig voneinander.»
Reiterberger beklagte sich später, Krummenacher würde auf der Strecke parken und auf schnelle Fahrer warten – was wegen der Gefährlichkeit von der Rennleitung nicht gern gesehen ist. «Ich habe auf der Gegengerade heute das erste Mal gewartet, sonst bin ich einer, der durchfährt», versicherte der Schweizer. «Der Vorwurf – er kann sich selber an der Nase nehmen, er hat auch geparkt, deshalb ist er auch gestürzt.»
Reiti schilderte die Situation so: «Krummenacher – mal wieder – Badovini und De Angelis haben alle auf mich gewartet und sich in meinen Windschatten gehängt. Ich ließ sie vorbei, damit ich alleine bin. Dann haben sie alle in der letzten Kurve gewartet. Mich nervt das, Krummenacher ist immer einer der Hauptverdächtigen. Durch die Warterei war mein Reifen zu kalt und wir sind in der gleichen Kurve zu dritt gestürzt.»
Krummi landete nur auf Startplatz 16, im Rennen wurde er mit 44,482 Sekunden Rückstand auf Seriensieger Jonathan Rea (Kawasaki) 14. – keine halbe Sekunde hinter Julián Simón auf einer Werks-Aprilia.
«Es ist nicht so, dass wir im Gegensatz zu den Gegnern stehengeblieben sind, unsere Schritte sind momentan nur etwas kleiner», meinte er zu SPEEDWEEK.com. «Der Sturz hat nicht geholfen für ein gutes Rennen, ich fand meinen Rhythmus nicht. Am Motorrad war einiges kaputt, die Front vermittelte danach ein komplett anderes Gefühl. Insgesamt sehe ich keine Probleme, wir brauchen einfach Zeit, um in einen Fluss zu kommen.»
Krummenacher und das Puccetti-Team sind neu in der Superbike-WM, «wir haben noch keine Erfahrungen, auf die wir aufbauen können», sagte der 27-Jährige. «Es fuchst mich, wenn ich anstehe. Das ist normal, das ist gut so, das treibt mich an. Ich arbeite mit dem Team – klar ist es schöner, wenn wir Top-10 sind und einige Werksmotorräder hinter uns haben. Ich weiß, dass das ein ambitioniertes Ziel ist.»
Krummi hat in fünf Rennen zwölf WM-Punkte erobert und liegt damit auf Gesamtrang 16. Seine Kawasaki-Kollegen Roman Ramos und Alex De Angelis sind einen Punkt vor ihm, Stefan Bradl (Red Bull Honda) drei.