Stefan Bradl leidet: Honda nützt der Qualifyer nichts
In Assen fuhr Jonathan Rea (Kawasaki) in der Superpole mit Qualifyer-Reifen eine satte Sekunde schneller als in seiner zu diesem Zeitpunkt schnellsten Runde während des Wochenendes.
In Imola steigerte sich Ducati-Werksfahrer Chaz Davies bei seiner Pole-Zeit am vergangenen Samstag um immerhin 0,496 sec.
Anders sieht es bei Red Bull Honda aus: Stefan Bradl und der am gestrigen Mittwoch bei einem Rennradunfall schwer verunglückte Nicky Hayden können den zusätzlichen Grip des Pirelli-Qualifyers gar nicht oder nur minimal in eine bessere Rundenzeit ummünzen.
Nach seinem üblen Abflug am Samstagmorgen im freien Training schaffte Bradl am Samstag als Schnellster in Superpole 1 den Sprung in Superpole 2, in der die Startplätze 1 bis 12 ausgefahren werden. Doch der Bayer blieb auf Platz 12 hängen.
Seine schnellste Trainingszeit auf Rennreifen fuhr Bradl in Superpole 1 in 1:48,460 min. In Superpole 2 kam er nur auf 1:48,518 min, er war mit dem Qualifyer also sogar langsamer!
«Ich kann dir nicht sagen, woran das liegt», grübelte der 27-Jährige im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Wir haben den Schwingendrehpunkt verändert, das haben wir schon während des Portimão-Tests gemacht. Der Grip ist da und ich merke ihn auch. Uns hilft er aber mehr beim Bremsen, als beim Beschleunigen. Das fühlt sich an, als würde mich jemand festhalten, oder als würden wir einen Schlitten hinterherziehen. Ich glaube fast, dass es zu viel Grip ist und dann das Set-up nicht mehr passt. Das müsste man ändern, aber wir haben ja nur selten einen Qualifyer zur Verfügung. Wir tun uns beide schwer das zu nutzen. Wir sind ja schon mit normalen Rennreifen froh, auf halbwegs eine Rundenzeit zu kommen. Da müssten wir einiges umstellen, uns fehlt aber die Erfahrung mit dem Reifen. Wir straucheln fahrerisch so stark und müssen es irgendwie hinbiegen, dann kommt auch noch der Qualifyer und es wird zu viel.»