Krummi muss zittern: Sein Platz bei Puccetti wackelt
Leon Haslam, Superbike-Vizeweltmeister 2010 auf Suzuki, wird bei seinem Heimrennen in Donington Park am letzten Mai-Wochenende für das Team Kawasaki Puccetti mit Wildcard antreten. Wird dort wie erwartet ein Ergebnis in den Top-7 erreicht, soll Haslam auch bei den Rennen in Jerez und Katar als zweiter Pilot neben Randy Krummenacher ausrücken.
Doch das ist alles nur Vorspiel.
«Mein Traum ist, dass ich nächstes Jahr ein Zwei-Mann-Team mit Haslam habe, er ist sehr schnell», erklärte Teamchef Manuel Puccetti gegenüber SPEEDWEEK.com. «Mit ihm können wir sehr gute Resultate holen. Für 2018 werde ich mein Team reduzieren, dieses Jahr habe ich sechs Fahrer in vier Kategorien – das ist zu viel. Falls möglich, möchte ich nächstes Jahr mit Leon und einem anderen Piloten antreten, mit zwei Fahrern in der Superbike-WM. Außerdem mit Kenan Sofuoglu in Supersport, das ist mein Traumteam für nächstes Jahr. Kein Superstock, kein Supersport 300, nur die wichtigen Klassen.»
Und was geschieht mit Randy Krummenacher, der als Superbike-Rookie eine ordentliche Saison 2017 abliefert und in acht von zehn Rennen punktete?
«Randy hat einen Ein-Jahres-Vertrag», erklärte Puccetti. «Er ist ein Superbike-Rookie, ebenso unser Team. Wir erwarten, dass er von Rennen zu Rennen an seinen Aufgaben wächst. Siebte oder achte Plätze sollten mit ihm möglich sein. In Misano und Laguna Seca werden wir miteinander reden und entscheiden, ob wir zusammen weitermachen.»
Problematisch für Krummi: Toprak Razgatlioglu, in Assen Sieger des Superstock-1000-Rennens und Dritter in Imola, hat einen Passus in seinem Kawasaki-Vertrag, dass er 2018 Superbike-WM für Puccetti fahren darf, wenn er die Europameisterschaft dieses Jahr gewinnt. Nach drei von neun Rennen liegt er mit 54 Punkten auf Rang 2, Leader Michele Rinaldi (Aruba.it Ducati) hat 70 auf dem Konto.
«Es kann passieren, dass Toprak Meister wird», weiß Krummenacher. «Wenn er es macht, bin ich auch happy für ihn, dann hat er es verdient. Aber dass ich bereits nach fünf Events vor so einer Situation stehe, habe ich ehrlich nicht erwartet. Ich habe mir mehr Professionalität erwünscht. Ich studiere deswegen jetzt aber nicht an einem Plan B, das wäre nicht gut. Ich muss Erfahrung sammeln in der Superbike-WM und mich verbessern. Das haben wir aber alle im Winter schon gewusst, dass wir teilweise eine harte Zeit haben werden. Wir waren uns alle einig, dass wir im ersten Jahr viel zu lernen haben.»