Stefan Bradl sicher: «Nach drei Runden weiß ich es»
In der Superbike-WM strauchelt Honda bislang mit der neuen Fireblade
Stefan Bradl wird am Freitagabend auf dem Sachsenring erstmals in diesem Jahr bei einem Motorrad-GP erscheinen. Er wird wie auch am 12./13. August auf dem Red Bull Ring in Spielberg als Experte für den österreichischen Free-TV-Sender ServusTV arbeiten.
«Ich werde keine Fahrer-Interviews machen, das kann ich nicht, das habe ich gleich gesagt, das war aber auch nicht vorgesehen», erklärte der 27-jährige Bayer. «Ich werde mit Moderatorin Andrea Schlager in der Boxengasse als Fachmann meine Einschätzungen abgeben. Man hat mich auch gefragt, ob ich für Moto2 und Moto3 was machen kann, aber das habe ich abgelehnt, das macht Gustl Auinger. Der wäre zwar froh, wenn er was abgeben kann, weil er ja auch als Riding-Coach im Red Bull Rookies-Cup zu tun hat. Alex Hofmann und Christian Brugger kommentieren aus der Kabine. Ich bin beim MotoGP-Qualifying und -Rennen in der Boxengasse.»
Bradl: «Beim Rennradtraining ist mir eingefallen, dass ich in den letzten zwei Jahren in Sachsen nie am Rennen teilgenommen habe. 2015 habe ich mir auf der Forward-Yamaha in Assen einen Kahnbeinbuch zugezogen und musste pausieren. 2016 bin ich im verregneten Warm-up mit der Aprilia schwer auf den Kopf gefallen und musste wegen einer Gehirnerschütterung auf den Start verzichten.»
Stefan Bradl hat aber auch angenehme Erinnerungen an den GP von Deutschland. 2013 fuhr er dort am Freitag Bestzeit, im Rennen landete er auf Platz 4. «Und 2012 bin ich mit der LCR-Honda in meiner ersten MotoGP-Saison Fünfter geworden.»
Am kommenden Dienstag bricht Stefan Bradl zum Superbike-WM-Lauf in Laguna Seca auf, wo er 2013 auf der LCR-Honda nach der Qualifying-Bestzeit 21 Runden geführt und dann hinter Marc Márquez Platz 2 belegt hat.
Nach dem Laguna-Seca-Event geht es nach Japan, wo Bradl vom 11. bis 13. Juli am Test für den 8-h-Langstrecken-WM-Lauf in Suzuka teilnimmt. Der Red Bull Honda-Pilot fährt das Rennen am 30. Juli im F.C.C. TSR-Honda-Team mit Domi Aegerter und voraussichtlich Hiroshi Aoyama.
«Ich bin neugierig, ob die Endurance-Honda, die in Japan vorbereitet wird, konkurrenzfähiger ist als unser Superbike, das bei Cosworth getunt wird. Nach drei Runden werde ich das herausgefunden haben», ist Bradl überzeugt.
Der Superbike-WM-Zwölfte hätte nichts dagegen, wenn die Cosworth-Elektronik bereits beim SBK-Rennen auf dem Lausitzring Ende August durch die Magneti-Marelli-Motorsteuerung ersetzt würde.
Kawasaki, Ducati, Yamaha und MV Agusta fahren bereits mit Marelli, diese Firma wird 2018 die Einheits-ECU in der Superbike-WM liefern.