Yamaha-Teamchef Denning: «Die Superbike-WM gehasst»
Yamaha-Teamchef Paul Denning
Wenn man die Manager der Dorna fragt, weshalb es in der Superbike-WM keine schnelleren und größeren Fortschritte in allen Bereichen gibt, dann verweisen sie darauf, dass MotoGP alles überstrahlt. Dass es sehr schwierig sei, eine zweite weltweite Motorrad-Rennserie zu etablieren.
Ist es ein Nachteil, dass die gleiche Firma MotoGP und SBK vermarktet, dass es keinen wie Paolo Flammini mehr gibt, der die Superbike-Flagge hochhält, fragte SPEEDWEEK.com bei Yamaha-Teamchef Paul Denning nach.
«Es ist nicht nur so, dass SBK heute von der gleichen Firma wie MotoGP vermarktet wird», begann der Engländer. «Diese Firma hasste SBK mit glühender Hingabe über 20 Jahre. Innerhalb der Dorna braucht es einen Wandel. Etwas zu lieben, das man 20 Jahre lang töten wollte, ist schwierig. Das ist die Realität. Durch den Weggang von Javier Alonso ergibt sich für Daniel Carrera und Gregorio Lavilla vielleicht die Möglichkeit, dass sie größeren Einfluss bekommen. Man muss aber auch sehen: MotoGP ist so erfolgreich, es ist klar, dass darauf der Fokus liegt. Es muss Geld verdient werden, damit die Aktionäre Geld bekommen.»
Denning weiter: «2017 war es so, dass es viel mehr positive Aspekte gab, als die letzten fünf Jahren. Die Leistungsdichte wurde höher, der Level der Fahrer ebenfalls, Red Bull unterstützt Honda, die Regeländerungen werden für mehr Interesse sorgen. Entscheidend für die Qualität der Show ist die Qualität der Teams und Fahrer.»
Du wertest es als positives Zeichen, dass eine Weltmarke wie Red Bull sich in der Superbike-WM engagiert? «Absolut», hielt Denning fest. «Ich würde zu gerne wissen, aus welcher Motivation heraus sich Red Bull engagiert. Geht es ihnen nur darum dabei zu sein, wollen sie generell eine engere Zusammenarbeit mit Honda? Egal was sie sagen, es ist positiv.»