Moriwaki Honda: Bislang zwei Geheimtests absolviert
Eine Maschine hat Honda zu den Tests in Jerez und Portimao geschickt
Seit über 15 Jahren sahen wir in der Superbike-WM kein Team mehr, welches seine Basis außerhalb Europas hat. Der Regelpassus, dass sich jedes Team für eine bestimmte Weltregion entscheiden muss, in der es testen darf, sorgte deshalb nie für Aufsehen.
Viele Beobachter der Testfahrten in Jerez und Portimao wunderten sich, dass das neue Honda-Werksteam mit Leon Camier und Ryuichi Kiyonari nicht dabei war. Erstmals seit 2002 bringt die Honda Racing Corporation (HRC), zuständig für alle Werksauftritte des weltgrößten Motorrad-Herstellers, in der Superbike-WM 2019 wieder eigene Bikes an den Start. Gearbeitet wird mit dem langjährigen japanischen Partner Moriwaki, der sich wiederum mit dem italienischen Althea-Team verbündet hat, welches sich während der Saison um die Logistik und Teile des Personals kümmert.
Althea war mit der Moriwaki-Honda von Alessandro Delbianco bei beiden Tests dabei und fuhr weit hinterher. Was hauptsächlich der Tatsache geschuldet sein dürfte, dass der 21-Jährige zum ersten Mal auf einem Superbike saß.
Das Honda-Werksteam testete hingegen hinter verschlossenen Türen auf dem Chang International Circuit in Buriram/Thailand – diese Woche und jene davor.
Für Honda eine logische Wahl: Das Material nach Thailand zu verfrachten ist deutlich günstiger und geht schneller, als es nach Europa zu schicken.
Pirelli-Rennchef Giorgio Barbier kann die Denkweise von Honda verstehen, wie er SPEEDWEEK.com verriet: «Wenn sie jetzt in Thailand testen, haben sie Bedingungen sehr nahe an denen des Rennens im März. Außerdem können sie den ganzen Tag nutzen, in Europa geht das derzeit nicht. Warum hätten sie so weit reisen sollen, um einigen wenige Stunden in der Kälte in Europa zu testen?»
Am 18./19. Februar trifft Moriwaki Honda bei den Testfahrten auf Phillip Island zum ersten Mal auf die Konkurrenz; am letzten Februar Wochenende beginnt in Südaustralien die Weltmeisterschaft 2019.