Paolo Ciabatti: «Davies hat sich die Haare gerauft»
Laguna Seca, der letzte Event vor der achtwöchigen Sommerpause in der Superbike-WM, war das mit Abstand erfolgreichste Wochenende von Vizeweltmeister Chaz Davies in der Saison 2019.
Auf die zweiten Plätze im ersten Hauptrennen am Samstag und dem Sprintrennen am Sonntagmorgen, ließ der Waliser im zweiten Hauptrennen seinen ersten Sieg seit 15 Monaten folgen und distanzierte Weltmeister Jonathan Rea (Kawasaki) um deutliche 3,333 sec.
Dieses Wochenende testen die Superbike-WM-Piloten in Portimao, wo die Weltmeisterschaft am zweiten September-Wochenende ins letzte Saisondrittel geht. Davies ist überzeugt davon, dass Ducati die neue V4R jetzt so hinbekommen hat, dass er dauerhaft damit vorne fahren kann.
Für Ducati wäre es enorm wichtig, dass der Waliser WM-Leader Rea möglichst viele Punkte abnimmt, da Teamkollege Alvaro Bautista schon jetzt nicht mehr aus eigener Kraft Weltmeister werden kann, selbst wenn er die restlichen zwölf Rennen gewinnt.
«Was seine Fähigkeiten betrifft, hatten wir nie Zweifel an Chaz», hielt Ducatis Sport-Direktor Paolo Ciabatti im Gespräch mit SPEEDWEEK.com fest. «Aber natürlich beschäftigte uns die Frage, weshalb er sich so schwer damit tat, sich an das Motorrad anzupassen. Dass er sich während der Wintertests verletzt und anschließen ständige Rückenprobleme hatten, waren nicht hilfreich. Er konnte sich in die Entwicklung des Bikes nicht so einbringen, wie das normal der Fall gewesen wäre. Die V4R muss anders gefahren werden als der Twin, weniger aggressiv. Es gab auch Wechsel in seiner Crew, Franco Moro ging.»
«Das Team hat einige Ideen, was die Abstimmung des Motorrads betrifft», unterstrich Ciabatti. «Seit dem Freitag in Laguna Seca scheint er das nötige Vertrauen zu haben. Er hat sich die Haare gerauft und gefragt, wie es sein kann, dass er jahrelang der Einzige war, der Johnny schlagen konnte, und dann läuft nichts zusammen. Ich glaube, die Ergebnisse waren eine Kombination aus mangelndem Gefühl auf dem Bike und der Abstimmung und fehlenden Teilen. Dass sein Teamkollege von Anfang an ein Spitzengefühl hatte, machte es für Chaz noch schwieriger, die Lücke zu schließen. Aber weder Chaz noch wir haben die Zuversicht verloren. Jetzt haben wir hoffentlich das Richtige gefunden, im September werden wir sehen, wo wir stehen.»