Tom Sykes über Markus Reiterberger: «Talent ist da»
Die heutige weiß-blaue Erfolgsgeschichte hat Tom Sykes schon einmal in grün erlebt: Als er 2010 zu Kawasaki kam, wollte kein Spitzenpilot für die Japaner fahren, den letzten Titel hatte Scott Russell 1993 geholt.
Für 2012 ging das Kawasaki-Werksteam von Paul Bird Motorsport zu Provec Racing, innerhalb kürzester Zeit machte Sykes mit seinem damaligen Crew-Chief Marcel Duinker aus der ZX-10R eine Siegmaschine. Am Ende des Jahres fehlte gegen Max Biaggi und Aprilia nur ein halber Punkt (!) zum WM-Titel, der dann 2013 gelang. Sykes eroberte die Krone damals vor dem Nordiren Eugene Laverty, der für 2020 bei BMW den Platz von Markus Reiterberger übernimmt.
Als Sykes im Herbst 2018 bei BMW unterschrieb, wurde er von einigen Spitzenpiloten belächelt. Doch seit dem fünften Event in Imola ist der Engländer mit der neuen S1000RR podestfähig, das weckt bei den Kollegen natürlich Begehrlichkeiten.
«Jetzt herrscht auf einmal viel Interesse an diesem Projekt, ich hatte einige starke Resultate», schmunzelte Sykes im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Die ganze Zeit war es ruhig, dann kamen wir zum Saisonstart nach Phillip Island und ich war Zweiter im Test. Für Markus Reiterberger ist es schade. Er bräuchte mehr Zeit, die Meisterschaft ist auf hohem Niveau. Ich habe viel Erfahrung und konnte einige Einschränkungen umfahren. Markus ist ein großartiger Teamkollege, sehr freundlich. Er weiß, wie man einen Titel gewinnt, das Talent ist vorhanden. Ich verstehe aber auch, dass das Team Laverty verpflichtet hat. Eugene hat viel Erfahrung, ich freue mich auf die Arbeit mit ihm. Hoffentlich komplettieren seine Informationen das Projekt und es geht weiter vorwärts.»