Keiner spricht über BMW: Von Gegnern unterschätzt?
BMW-Werksfahrer Tom Sykes
Kawasaki und Ducati gehören in der Superbike-WM seit Jahren zu den Favoriten, Yamaha mit der neuen R1 sowie Honda mit der atemraubenden CBR1000RR-R trauen Experten für die anstehende Saison große Fortschritte zu. Der Name BMW fällt in diesem Zusammenhang selten bis nie.
Dabei gelang dem bayerischen Hersteller bei der werksseitigen Rückkehr 2019 mit der neuen S1000RR ein beachtlicher Einstand. Tom Sykes brauste viermal aufs Podest, in Donington Park auf Pole-Position und wurde WM-Achter.
Bei den Wintertests in Europa agierte BMW unauffällig, Sykes zeigte sich aber sehr zufrieden mit den gemachten Fortschritten. Er und das Team gehen davon aus, dass 2020 regelmäßig Podestplätze und immer die Top-5 möglich sind, außerdem soll der erste Sieg seit September 2013 gelingen.
Kaum jemand kennt sich bei BMW so gut aus wie Ex-Rennfahrer und Teamchef Werner Daemen. Vor dem WM-Einstieg 2009 war der Belgier an der Entwicklung des ersten Superbikes S1000RR beteiligt, heute leitet er das Endurance-Werksteam von BMW. Außerdem hat er ein Team in der IDM und ist Manager von Markus Reiterberger, der dieses Jahr in der Asia Road Racing Championship für BMW fährt.
Am nächsten Montag beginnen auf Phillip Island in Südaustralien die beiden letzten Testtage vor dem WM-Auftakt am letzten Februar-Wochenende.
«Der Wille bei BMW ist da», unterstrich Daemen im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Die Crew, die Rennchef Marc Bongers um sich geschart hat, ist gut. Wenn ich sehe, was sie zusammen mit SMR, alpha Racing und dem Testteam im ersten Jahr geschafft haben, das ist unglaublich.»
Und ergänzte: «Wenn du nach drei Jahren noch nicht gewonnen hast, dann hast du ein Problem – das muss schneller gehen. Das Potenzial des BMW-Motors ist sehr hoch, die BMW ist von der Basis ein sehr gutes Motorrad. Trotzdem braucht es Entwicklung. Es dauert mit einem neuen Motorrad alleine ein Jahr, bis du Daten von allen Rennstrecken hast.»