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Alex Lowes: «Dann möglicherweise Honda und BMW vorne»

Von Ivo Schützbach
Seit sechs Jahren sind Jonathan Rea und Kawasaki in der Superbike-WM ungeschlagen. Teamkollege Alex Lowes kann darüber nur staunen, weil die Leistungsdichte so groß ist wie lange nicht.

Vier Siege in neun Rennen, in jedem auf dem Podest: An der Extraklasse von Jonathan Rea hat sich auch 2021 nichts geändert. Mit dem technischen Reglement wurde die letzten Jahre viel unternommen, um die fünf in der Superbike-WM involvierten Hersteller auf den gleichen Level zu bekommen und so für mehr Spannung zu sorgen. Rea darf gewinnen, ja. Aber nicht in jedem Rennen und nicht mit riesigem Vorsprung. Kawasaki wurde deshalb über die Jahre auf die eine oder andere Art eingebremst.

Nichtsdestotrotz hat der Nordire die letzten sechs Titel in Folge abgeräumt und führt die Weltmeisterschaft vor dem vierten Event in Donington Park an diesem Wochenende mit 20 Punkten Vorsprung auf Yamahas Nummer 1 Toprak Razgatlioglu an.

Kawasaki, Ducati und Yamaha haben sämtliche der bislang 27 Podestplätze in diesem Jahr unter sich ausgemacht, BMW und Honda gingen leer aus. Die beiden Hersteller dürfen deshalb ab Donington Updates ihrer Motoren bringen, werden das aber erst im weiteren Verlauf der Saison tun.

«Wenn Jonathan nicht gewinnt, dann fragt jeder warum», weiß dessen Kawasaki-Teamkollege Alex Lowes. «Aber Toprak, Redding, Rinaldi, van der Mark, Gerloff, Bautista, Sykes, das sind gute Fahrer, fantastische Fahrer. Die Realität ist, dass es viele gute Fahrer auf guten Motorrädern gibt, die auf verschiedenen Strecken Vorteile haben. Rea kommt bei heißen Bedingungen besser zurecht als ich. Er kann mehr aus dem Motorrad herausholen, weil ich es nicht so schnell aufrichte – darin muss ich besser werden.»

«In einigen Rennen sind die Honda und BMW bei der Musik und kämpfen mit uns, im nächsten Rennen nicht mehr», fiel Lowes im persönlichen Gespräch mit SPEEDWEEK.com auf. «Die Gründe dafür sind einfach: Zum Beispiel in Misano ist es im FP1 kühl, im FP2 heiß. Du hast also nur ein Training, um dich auf das Rennen vorzubereiten. Wenn du ein neues Motorrad hast, wie willst du dich so auf Leute vorbereiten, die seit Jahren mitfahren? Ich kenne das von meiner Zeit mit Yamaha. Das Motorrad wurde damals immer besser – wenn du dann im Jahr darauf bei gleichen Bedingungen auf die Strecke kommst, kannst du einen Schritt nach vorne machen. Letztes Jahr fuhren wir nicht auf allen Strecken. Honda und BMW haben deshalb keine Erfahrung, wenn sie zum Beispiel nach Misano kommen und es 55 Grad Celsius Asphalttemperatur hat. Dann ist es etwas grundlegend anderes, als im Winter mit 30 Grad. Dann arbeiten die Reifen völlig anders. Deshalb scheint es so, als würden Honda und BMW weit zurückliegen – im nächsten Rennen mischen sie aber möglicherweise wieder vorne mit. Es ist hart, ab der ersten Session auf dem Level von Jonathan Rea zu sein, auch für mich, und dann am nächsten Tag Rennen zu fahren. Wenn du mit einem neuen Motorrad auf die Strecke kommst, dann kannst du nur am Freitag etwas probieren.»

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