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Domi Aegerter: Furioses Erlebnis mit 750er-Zweitakter

Von Ivo Schützbach
Anlässlich des 25-jährigen Jubiläums der Yamaha R1 lud der japanische Hersteller heutige und frühere Rennfahrer zwei Tage nach Mugello ein, wo sie mit aktuellen und früheren Rennmaschinen fuhren.

Mit dabei waren in Mugello neben den Endurance-Fahrern und ehemaligen Yamaha-Assen auch die sechs Superbike-WM-Piloten Toprak Razgatlioglu, Andrea Locatelli, Domi Aegerter, Remy Gardner, Bradley Ray und Lorenzo Baldassarri.

Aegerter durfte einige Runden mit einer Yamaha TZ 750 von Steve Baker drehen, die in den Jahren 1974 bis 1979 in der Formel 750 eingesetzt wurde – dem gedanklichen Vorläufer der heutigen Superbike-WM, in der aber mit Production-Racern gefahren wurde, die keine Straßenzulassung besaßen.

Die TZ 750 hat einen wassergekühlten Vierzylinder-Zweitaktmotor, das letzte Serienmodell leistete 1979 zirka 120 PS. Sie war damit das leistungsstärkste und schnellste käufliche Rennmotorrad ihrer Zeit und trug den Spitznamen «The Beast».

Für den Einsatz in der Formel 750 baute Yamaha auch spezielle Werksmaschinen, welche dem Production-Bike technisch deutlich voraus waren und es auf bis zu 140 PS brachten.

«Das war ein Riesenerlebnis, dass ich dieses Motorrad auf einer Rennstrecke wie Mugello fahren durfte, die über sehr viel Historie verfügt», erzählte Aegerter beim Treffen mit SPEEDWEEK.com im Fahrerlager von Most. «Mein Bike war von 1977, mir hat es schon beim Warmlaufen jedes Härchen aufgestellt. Dieser Geruch und Sound sind sehr speziell, ich war auch ein bisschen nervös. Als ich losfahren wollte, habe ich sie erst mal abgewürgt, das war peinlich. Dann wusste ich, dass ich etwas mehr Gas geben und die Kupplung etwas länger schleifen lassen muss. Es war bald 15 Jahre her, dass ich einen Zweitakter fuhr. Dann war es echt cool, ich konnte drei Runden fahren. Die Sitzposition und die Verschalung waren natürlich ganz anders.»

«Von der Leistung hätte ich gedacht, dass sie mehr hat», räumte der Schweizer ein. «Zu einem heutigen Superbike ist das kein Vergleich. Sie haben mir aber auch gesagt, dass die Vergasereinstellung und die Kompression nicht so waren, wie damals an einem Rennwochenende. Da hätte man noch zehn PS rausholen können, haben sie gemeint. Aber sie wollten das Originalmotorrad nicht kaputt machen. Wir sind auch alle sehr vorsichtig gefahren, es waren auch keine Reifenwärmer drauf. Es gab auch keine Zeitnahmen, es ging nur um den Spaß. Das Bike ist giftig, ich hatte aber ehrlich mehr erwartet. Gardner fuhr mit der 750er und der 500er und sagte, dass die 500er viel mehr Power hat.»

Die 45 Jahre alten Rennmaschinen bezeichnete Aegerter als «andere Welt» und verdeutlichte: «Die Bremsen sind ganz anders. Der Grip war schon da und das Fahrwerk hat ein bisschen gearbeitet, sie hatten auch eine Windschutzscheibe. Es ist nicht komplett anders. Aber von den Bremsen, der Elektronik und der Leistung, die wir heute haben, waren sie damals weit weg. Heute haben wir brutal viel mehr Leistung, aber das kann man auch nicht vergleichen, so viele Jahre zurück. Mit der Zeit kommt die Entwicklung. Zu dieser Zeit waren das die schnellsten Motorräder, mit denen die Helden fuhren. Wenn ich wieder an so einem Event teilnehme, dann bin ich zuoberst auf der Liste, eine 500er zu testen. Da freue ich mich jetzt schon riesig drauf.»


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