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Crash-Festival Istanbul: Sind die Reifen schuld?

Von Ivo Schützbach
Carlos Checa, Leon Camier und Ayrton Badovini beendeten das erste freie Training der Superbike-WM in Istanbul mit Verletzungen.

Die Ducati-Box gleicht einem Schlachtfeld, bei Crescent Suzuki muss für Leon Camier ein neues Bike aufgebaut werden. «Leon war im dritten Gang, hatte 150 km/h drauf, als er stürzte», erzählte sein Crew-Chief Frankie Carchedi SPEEDWEEK.com. «Die Strecke hat keinen Grip, der Asphalt ist sehr aggressiv. Das Motorrad von Leon war beinahe aufrecht, als er den Highsider hatte.»

In Istanbul kommen verschiedene Faktoren zusammen: Die wenigsten Fahrer kennen die Strecke, experimentieren deshalb mit der Linie. Der Asphalt ist aggressiv, zudem über 50 Grad Celsius heiß. Pirelli hat vier Gummimischungen dabei, die perfekte gibt es nicht. «Hier hat jeder Probleme, das war auch bei Formel 1 und MotoGP so», räumte ein Pirelli-Sprecher ein.

Camier ist in diesen Minuten auf dem Weg ins Krankenhaus. Bestätigt ist, dass er im rechten Bein einen Mittelfußknochen gebrochen hat. Möglicherweise einen zweiten Knochen, das werden die Ärzte erst nach weiteren Scans wissen. Kommt aus dem Krankenhaus Entwarnung, wird der Engländer am Freitagmittag am ersten Qualifying teilnehmen. «Ist auch der zweite Knochen gebrochen, kann er wohl erst wieder am Samstag fahren», bemerkte Camier-Betreuer Andy Walker. «Mit Schmerzmitteln sollte es gehen. In weiteres Problem für das Qualifying heute Mittag ist, dass wir ein neues Motorrad aufbauen müssen.»

Besonders bitter für Camier: Erst vor knapp zwei Wochen war er auf dem Nürburgring heftig gestürzt. «Die Prellungen im Nacken sind mittlerweile viel besser, perfekt fühlt es sich aber noch nicht an», brummt der WM-Elfte. «Mit dem Arm und der Hand habe ich noch Schwierigkeiten, mir fehlt ein wenig das Gefühl. Wahrscheinlich habe ich mir auch die Nerven verletz.»

Carlos Checa war im dritten Gang mit 190 km/h gestürzt – auch er konnte einen Highsider nicht verhindern. Der Spanier klagt über Schmerzen in der linken Hand, dem rechten Bein und den oberen Rippen. Ob er sich etwas gebrochen hat, kann bislang niemand sagen.

Ducati-Teamkollege Ayrton Badovini hat sich bei seinem Sturz den Fußknöchel ausgerenkt.

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