Sensation: Buell jetzt besser als MV Agusta und BMW
Vor einem Jahr hat sich Buell (EBR) bei der Premiere in der Superbike-WM mächtig blamiert. Am ersten Testtag auf Phillip Island verlor Geoff May als besserer der beiden Werksfahrer 7,6 sec auf die Spitze, wenige Tage später im Rennen konnte der Rückstand bis auf 4,8 sec heruntergeschraubt werden. Im Qualifying waren es gar «nur» gut 4 sec gewesen.
Ein Jahr später sahen wir Niccolò Canepa mit 1,143 sec Rückstand auf den beachtlichen elften Platz brausen. Auf einmal ist Buell mitten in den Punkterängen zu finden, MV Agusta und BMW wurden glatt gebügelt.
SPEEDWEEK.com sprach mit Teamchef Larry Pegram.
1,143 sec hinter der Spitze: Das ist das Beste, was wir je von EBR gesehen haben.
Das sehe ich auch so. Am Motorrad ist vieles anders zum letzten Jahr. Sogar ich fuhr nach einem Tag schneller als die Piloten letztes Jahr im Rennen.
Dass wir so viel besser sind, ist eine Kombination aus dem bessern Motorrad, dem neuen Team und einem schnellen Fahrer.
Jetzt ist das Motorrad so, wie es sein sollte. Das Team letztes Jahr hat viele Dinge probiert, die sie lieber gelassen hätten. Jetzt macht EBR alles selbst und es funktioniert.
Sehen wir jetzt das wahre Potenzial der EBR 1190RX?
Ich bin nicht Erik Buell, aber ich war letztes Jahr beschämt. Unser Motorrad in der US-Meisterschaft war nicht so schlecht und wir haben das WM-Team in Laguna geschlagen. May und Yates sind gute Fahrer, sie hätten nicht so weit von der Spitze entfernt sein dürfen.
Wir wollen zeigen, dass die EBR ein gutes Motorrad ist. Dafür haben wir Canepa unter Vertrag genommen. Er ist ein nachweislich schneller Fahrer. Wenn auch er 5 sec langsamer als die Spitze wäre, würden alle sagen, dass dieses Bike Mist ist. Aber jetzt haben wir einen großartigen Fahrer, der das Bike richtig fährt. Wir liegen nur noch 1,1 sec hinter Motorrädern, in denen Millionen Entwicklungskosten stecken.
Darüber sind wir sehr glücklich. Aber wir wollen mehr. Ich bin mir sicher, dass Canepa schneller wird, wenn er sich mit dem Motorrad richtig angefreundet hat. Mit jeder Runde wird er besser.
Was wir bislang erreicht haben ist genau das, was wir erreichen können. Ich wusste, dass es dafür die richtige Crew und den richtigen Fahrer braucht.
Phillip Island ist keine einfache Strecke, sie ist so schnell und macht so viel Spaß. Ich habe auch die dicken Eier dabei, aber ab und zu schrumpfen sie wie in kaltem Wasser.
Ich habe mir am Dienstag einen Magen-Darm-Virus eingefangen, deshalb hörte ich früh auf mit Fahren, ich wollte keinen im Team anstecken. Sonst hätte auch ich deutlich schneller fahren können und würde nicht 3,4 sec zurückliegen.