Weshalb Ersatzstrecke Vallelunga den Kürzeren zieht
Vallelunga gilt als Mickey-Mouse-Strecke
Am 26. Februar berichtete SPEEDWEEK.com exklusiv von der Absage des Monza-Rennens am 22. bis 24. Juli 2016, die notwendigen Umbaumaßnahmen der Strecke im königlichen Park sind von den Behörden bis heute nicht genehmigt. WM-Vermarkter Dorna versucht derzeit den Vertrag mit den Streckenbetreibern in Monza dahingehend zu ändern, dass das Rennen für 2017 in den Kalender der Superbike-WM rückt. «Wir reden mit Monza seit zwei Jahren und trauen ihren Aussagen», sagte Dorna-Manager Daniel Carrera. «Das Projekt startete Mitte 2015, im Januar dieses Jahres teilten sie uns wie vereinbart den Stand der Dinge mit. Es ist keine Frage der Finanzierung.»
Ein Rennen 2017 ist vorbehaltlich der Streckenhomologation durch den Motorrad-Weltverband FIM, welche größere Sturzräume in Monza voraussetzt.
Als Ersatz für Monza diese Saison wird im Zeitraum zwischen Laguna Seca (9./10. Juli) und Lausitzring (17./18. September) Estoril in den Kalender rücken. Sicher ist, dort wird nicht am ursprünglichen Monza-Termin gefahren. In Estoril gab es letztmals 2012 ein MotoGP-Rennen, dieses wurde für den lokalen Promoter wegen des Zuschauerschwunds aber untragbar. Außerdem brauchte WM-Vermarkter Dorna damals Platz im Kalender für die neue Rennen in Las Termas/Argentinien und Austin/Texas.
Insider fragen sich, weshalb es mit Vallelunga eine offizielle Ersatzstrecke gibt, wenn die Dorna dann im Fall der Fälle einen Vertrag mit einem anderen Streckenbetreiber schließt.
«Es gibt einen Vertrag zwischen Vallelunga und der Dorna, wir könnten sie zu diesem Rennen drängen», erklärte Carrera gegenüber SPEEDWEEK.com. «Wir haben aber eine Möglichkeit, die wir für besser für die Meisterschaft halten. Außerdem plant Vallelunga einen Tribünenneubau. Als wir den Vertrag mit ihnen machten war der Hintergedanke, dass wir in einer Notfallsituation eine Ersatzstrecke haben – falls in einem Land das Chaos ausbricht, zum Beispiel.»
Vallelunga bringt mehrere Nachteile mit sich. Während der Sommerzeit braucht man dort kein Rennen veranstalten, weil die Leute im Großraum Rom den Strand vorziehen. Außerdem ist das Fahrerlager sehr beengt. In Vallelunga ist im Vornherein klar, dass nur die Hauptklassen Superbike und Supersport fahren, für den Superstock-1000-Cup ist kein Platz.