Dominic Schmitter (16.): «Endlich konnte ich kämpfen»
Dominic Schmitter (9) gegen Pawel Szkopek
In Italien hat Dominic Schmitter dem kleinen italienischen Grillini-Team den ersten Punkt in der WM-Saison 2016 beschert, in Sepang legte Teamkollege Joshua Hook mit einem weiteren 15. Platz nach.
Was vielen Außenstehenden nicht klar ist: Für Grillini sind 15. Plätze gegen 18 Fahrer auf werksunterstützten Motorrädern so viel wert wie Siege.
«Das Rennen war megageil, es hat wirklich Spaß gemacht», meinte Schmitter nach Platz 16. «Ich konnte bis zur sechsten Runde mit meinem Teamkollegen kämpfen und war auch dreimal vor ihm. Dann ist mein Hinterreifen so krass eingegangen, das glaubst du nicht. Sogar in der Mitte ist er aufgerissen, kein anderer Reifen sah so aus. Trotzdem war das eines der geilsten Rennen, das ich bislang hatte. Endlich konnte ich mal mit den Leuten kämpfen, so wie ich es liebe. Das ist mir fast mehr wert als alles andere.»
Der Widnauer setzte wie die meisten Piloten auf den SC1 von Pirelli, die weichere Gummimischung würde die Renndistanz nicht überleben, so die Vorhersage. «Es lag nicht am Reifen, das war ganz klar unser Setting», unterstricht Schmitter. «Ich bin megahappy mit unseren Fortschritten, wir haben für das Rennen etwas riskiert. Wir haben in die Vordergabel härtere Federn eingebaut, damit ich mehr Grip am Hinterrad habe. Ich hatte die ganze Zeit so wenig Grip. Jetzt hatte ich Grip, es hat mir aber den Reifen zerfetzt. Aber darüber will ich gar nicht reden. Wir müssen das Problem lösen, dann sind Punkte möglich.»
Im Ziel fehlten Schmitter 9 sec auf Hook und damit zum zweiten WM-Punkt. Das Grillini-Team analysiert bereits, was man an seiner ZX-10R für Sonntag verbessern kann, Hook hatte deutlich weniger Probleme.
«Sein Reifen sieht brillant aus», meinte Domi zu SPEEDWEEK.com. «Er hat dieses Wochenende mit dem Fahrwerk besser gearbeitet. Die letzten zehn Runden fuhr er 2:10 und 2:11 min. Hätte ich den gleichen Reifen gehabt, hätte ich ihn schlagen können. Wir schauen uns die Daten an und tauschen uns aus. Ich hoffe nun, dass wir für Sonntag den richtigen Schritt machen, damit der Verschleiß weniger wird. Auch wenn mein Teamkollege den Punkt bekam, habe ich trotzdem mega Freude. Ich konnte schnellere Zeiten als im Training fahren. Hätte Sykes nicht so eine Zeit hingeknallt, hätte ich nur 3,8 sec auf die Spitze verloren. Aber er ist eine Granate hier. Keine Ahnung, wie er das macht. Er hat unglaubliches Vertrauen zum Vorderrad.»