Markus Reiterberger ratlos, aber auf P11 vorgefahren
Reiterberger-Manager Werner Daemen sagte vor der Saison: «Markus wird Highlights zeigen und in die Top-5 fahren, er wird aber auch mal 14. werden – so ist das im ersten Jahr.»
Bislang behält der Belgier Recht. «Und das gefällt mir gar nicht», so Reiti.
In Donington Park hatte der Bayer von der ersten Trainingsrunde an Schwierigkeiten. Dass es im Rennen Platz 11 wurde, wertet er als Schadensbegrenzung. Was ihm weh tut: Auf Sieger Tom Sykes (Kawasaki) fehlen 41 Sekunden, auf Althea-BMW-Teamkollege Jordi Torres 25 sec.
«Ich habe extrem viel Bewegung im Bike, dazu Chattering», erklärte Reiti SPEEDWEEK.com. «Chattering kann man nicht umfahren. Ich habe wirklich schon alles probiert, es wird nicht besser. Für das Rennen haben wir große Änderungen an der Hinterradaufhängung gemacht, damit war es eine Spur besser vom Chattering, leider habe ich dadurch bei Richtungswechseln aber noch mehr Bewegung ins Bike bekommen. Deswegen war ich in den ersten beiden Sektoren, wo es eh schon hapert, ein bisschen schlechter, dafür war der Rest ein bisschen besser. Wenigstens habe ich ein paar Punkte mitgenommen, auch bedingt durch die ganzen Ausfälle.»
Reiterberger kämpfte mit Anthony West, Javier Fores, Joshua Brookes und Roman Ramos. Bis auf West konnte er alle niederhalten und wurde Elfter.
«Ich bin im Endurance-Stiel unterwegs und kann nicht ans Limit gehen», hielt der Deutsche Meister fest.
Und weshalb kriegt es dein Team nicht in den Griff, dass dein Motorrad besser funktioniert, wenn Torres Siebter wird und über die Renndistanz 25 sec schneller fahren kann? «Ich fahre vorne eine viel härtere Abstimmung als Jordi», erklärte Reiti. «Weil ich viel später und härter bremse als er, er lässt es mehr laufen und hat dadurch einen anderen Fahrstil. Jordi findet immer wieder eine Lösung, dass er gut dabei ist, er ist ein cleverer Hund. Für mich ist es das erste Jahr, wir probieren auch viel, weil wir Erfahrung sammeln müssen. Manchmal geht das nach hinten los. Aber ich kann das nicht nur auf mangelnde Erfahrung schieben. In Sepang war das Motorrad ein Traum, da ging es so schön. Wenn ich hier ein bisschen Gas gebe, dann klappt das Vorderrad ein. Die meiste Zeit verliere ich in den Kurven in Schräglage beim Rausbeschleunigen, da springt das Motorrad wie ein Geißbock.»
Mit seinen fünf Punkten von Donington hat Reiterberger nun gesamt 58. Damit ist er punktgleich mit Ex-Weltmeister Sylvain Guintoli auf Platz 12, zu Javier Fores auf Rang 11 fehlen nur zwei Punkte.