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Kawasaki: Anthony West macht Barrier Platz abspenstig

Von Ivo Schützbach
Anthony West fuhr in vier Rennen für Pedercini dreimal in die Top-10

Anthony West fuhr in vier Rennen für Pedercini dreimal in die Top-10

Der Australier Anthony West hat mit seinen Leistungen bei der Superbike-WM in Sepang und Donington Park viel Eindruck hinterlassen. Kawasaki-Teamchef Lucio Pedercini überlegt, wie er mit ihm weitermachen kann.

Mit Platz 5 im Regen von Sepang eroberte Anthony West das beste Resultat in der Geschichte des italienischen Pedercini-Teams. Im ersten Rennen in Malaysia holte der ehemalige Moto2-GP-Sieger bereits Platz 9, in Donington Park wurde er vergangenes Wochenende Zehnter und Zwölfter.

West fuhr als Ersatz für den verletzten Sylvain Barrier, der dieses Jahr nie über Rang 15 hinauskam. «Das Team hatte nie die Ergebnisse, welche sie verdienen», meinte West zu den Leistungen des Franzosen. «Ihr Material ist sehr gut. Ich wäre nach meinem Einsatz in Sepang nicht ein weiteres Mal gefahren, wenn ich nicht davon überzeugt wäre, dass das Bike gut genug für die Top-10 ist. Die Jungs im Team sind gut, alle sind freundlich zu mir, in der Box geht es professionell zu.»

Barrier brach sich Anfang April in Aragón mehrfach die rechte Mittelhand. Sein Plan ist, in Misano wieder auf der ZX-10R zu sitzen. Doch man muss kein Prophet sein um vorherzusagen, dass er im Pedercini-Team ein Ablaufdatum hat.

«Ich habe einen Vertrag mit Barrier», unterstrich Teamchef Lucio Pedercini gegenüber SPEEDWEEK.com. «Ich muss abwarten, wie es mit ihm weitergeht. Er hat immer noch Probleme mit der Hand, der Bruch heilt nicht richtig. Sylvain meint, dass er in Misano wieder fahren kann. Ich kann nicht beurteilen, ob das wirklich geht. Anthony hat fantastische Arbeit abgeliefert, obwohl wir kaum Zeit hatten das Motorrad auf ihn abzustimmen. Als er in Sepang das erste Mal drauf saß, lag er am ersten Tag vor den Werks-Kawasaki. Wir haben der Welt gezeigt, dass unser Bike nicht so schlecht ist. Sicher, wir haben kein Werksmotorrad. Aber wir sind nicht so weit weg – wenn der Fahrer gut ist.»

Die Pedercini-Stammfahrer Saeed al Sulaiti (er bezahlt mehrere hunderttausend Euro) und Sylvain Barrier müssen für ihren Start in der Superbike-WM 2016 bezahlen. In ihren Verträgen gibt es Klauseln, die es beiden Seiten erlaubt auszusteigen. Dass wir Anthony West für die restlichen Rennen der Saison auf der Pedercini-Kawasaki sehen, ist deshalb nicht ausgeschlossen.

«Ich will nicht, dass sie Saeed rausschmeißen, er ist der lustige Typ im Team», meinte West. «Ich kenne ihn seit langem aus meiner Zeit bei QMMF, er ist ein guter Teamkollege. Ich gehe davon aus, dass Pedercini mit dem anderen Fahrer alles regeln kann. Der einzige Grund, dass ich die Wildcard-Einsätze auf Phillip Island und in Assen mit Geld von Sponsoren und mir absolviert habe, ist, mir einen Platz in der Superbike-WM zu sichern. Jetzt bin ich dort und will dort bleiben.»

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