Neue Honda: Vd Marks Wechsel zu Yamaha ein Fehler?
Michael van der Mark stand 2016 schon sechsmal auf dem Podium
Weil Ducati-Werksfahrer Davide Giugliano wegen einer Schulterverletzung auf die Rennen in Frankreich verzichten musste und Honda-Teamkollege Nicky Hayden im ersten Rennen am Samstag wegen eines defekten Sensors aufgeben musste, konnte sich Michael van der Mark in der WM-Wertung deutlich von den beiden absetzen. Er liegt jetzt 32 Punkte vor dem Amerikaner und 40 vor dem Römer.
Der 23-Jährige profitierte aber nicht nur vom Pech seiner Gegner, sondern überzeugte mit tadellosen Leistungen: Rang 2 im Regenrennen am Samstag, Fünfter bei Sonnenschein am Sonntag.
Nach Magny-Cours und vier WM-Läufe vor Schluss sind die Top-3 in der Weltmeisterschaft für van der Mark außer Reichweite, mit Rang 4 würde er aber die eigenen Erwartungen übertreffen, wie er SPEEDWEEK.com verriet.
«Meine Saison begann mit drei Podestplätzen wirklich gut, dann hatte ich viele schwierige Rennen», so van der Mark. «Um eine Meisterschaft zu gewinnen, musst du jedes Wochenende an der Spitze fahren. Das war für uns nicht möglich, Rang 4 ist das Maximum, das wir mit diesem Motorrad erreichen können. Das Motorrad ist sehr sensibel, was die Abstimmung betrifft. Auf Strecken wie Phillip Island ist es mehr der Fahrer, der den großen Unterschied ausmacht. Weshalb das Bike dieses Jahr in Thailand funktioniert hat – wir haben keine Ahnung. Auf anderen Strecken waren wir nahe dran, es mangelte uns aber immer an Kleinigkeiten. Der neue Zeitplan hat seines dazu beigetragen, mit ihm ist es schwierig ruhig zu bleiben und die richtige Richtung einzuschlagen. Nicky Hayden hat die gleichen Sorgen wie ich.»
Van der Mark eroberte dieses Jahr bislang sechs Podestplätze: Auf Phillip Island und in Magny-Cours wurde er Zweiter, dazu holte er dritte Plätze auf Phillip Island, in Buriram, Assen und Misano.
Teamkollege Hayden gewann zwar das Regenrennen in Sepang, holte aber zwei Podestplätze weniger.
Bei van der Marks nächstjährigem Arbeitgeber Yamaha schaut es hingegen düster aus: Alex Lowes und Sylvain Guintoli kamen nicht über jeweils zwei fünfte Plätze als bestes Ergebnis hinaus, sie sind Elfter und Zwölfter in der Weltmeisterschaft.
Macht dir das keine Angst für 2017? «Nein, ich fürchte mich nicht», meinte der ehemalige Supersport-Weltmeister. «Yamaha ist mit diesem Motorrad das erste Jahr dabei. Noch holen sie nicht die Resultate, die sie holen müssten – aber das macht mir keine Angst.»
Und fügte grinsend hinzu: «Wer weiß, wenn ich auf dem Motorrad sitze, bin ich vielleicht viel schneller. Nein, ich mache nur Sprüche. Das erste Jahr ist immer schwierig.»