Supersport-WM: Ten Kate Racing doch als Tuner dabei
Die Supersport-WM 2017 findet ohne Ten Kate Honda statt, dem erfolgreichsten Team der Meisterschaft. Erste Anzeichen eines möglichen Rückzugs gab es bereits 2011, als die Finanzierung des Teams auf wackligen Beinen stand. Nach der Saison 2015 fusionierte Ten Kate aus Kostengründen mit dem thailändischen CORE Team, das sein Engagement dann aber überraschend aufkündigte.
Nach der Saison 2016 zog Ten Kate endgültig den Stecker und wird sich dieses Jahr mit dem eigenen Team ganz auf die Superbike-WM mit der neuen Honda CBR1000RR konzentrieren.
Zumindest als Tuner bleiben die Niederländer der Supersport-WM erhalten, auch in der neuen Einsteigerklasse Supersport 300 mischen sie mit. Dafür unterzeichnete Ten Kate Racing Products einen Vertrag mit WIL Sport Honda, das Team von Gerry Bryce schickt den Esten Hannes Soomer in der 600er- und den Spanier Mika Perez in der 300er-Klasse in die Rennen.
Pieter Breddels, der Technische Manager des Honda-Superbike-Teams: «Supersport macht für uns auch ohne eignes Team Sinn. Wir haben eine Firma, in der wir Supersport-Maschinen für die Rennstrecke verkaufen. Oder nur Motoren. Weltweit fahren noch immer sehr viele die 600er-Honda. Für unser Geschäft ist es besser weiterzumachen.»
Teameigentümer Gerry Bryce ist über den Deal ebenfalls erfreut. «Ten Kate Racing Products ist technischer Sponsor des Teams», erklärte der Brite. «2017 wird die zehnte Saison von Racedays im Superbike-Paddock, wir streben in beiden Kategorien starke Leistungen an. Wir müssen aber auch realistisch sein: Hannes Soomer und Mika Perez haben ein schwieriges Jahr vor sich.»
Technisch sieht sich Soomer mit dem Ten-Kate-Material auf der sicheren Seite. «Sie kennen das Motorrad besser als jeder andere und werden uns ein starkes Paket hinstellen», meint der Este. «Das ist eine große Chance für mich, ich trage aber auch viel Verantwortung. Ich weiß, dass das Bike schnell sein wird – entsprechende Ergebnisse werden erwartet.»
Ten Kate sammelte in der Supersport-WM bislang neun Fahrer-WM-Titel. Mit Fabien Foret wurde 2002 der erste Triumph gefeiert, es folgten weitere Erfolge mit Chris Vermeulen, Karl Muggeridge, Sébastien Charpentier (2x), Andrew Pitt, Kenan Sofuoglu (2x) und Michael van der Mark.