Rookie Thomas Gradinger (19.): «Eine andere Liga»
Als Wildcard-Fahrer eroberte Thomas Gradinger letztes Jahr auf dem Lausitzring den starken neunten Platz. Damit empfahl sich der Oberösterreicher nachdrücklich, das indische Team Nerd Racing Yamaha verpflichtete den 21-Jährigen. 2017 gewann er die Hälfte der zwölf IDM-Läufe, in fünf weiteren wurde er Zweiter und letztlich Deutscher Meister. Konkurrenz hatte er nur im ehemaligen WM-Piloten Kevin Wahr und dem gleichaltrigen Max Enderlein.
Die zwei Testtage auf Phillip Island vor dem Saisonstart am kommenden Wochenende beendete der Schweizer Randy Krummenacher (Evan Bros Yamaha) vor Weltmeister Lucas Mahias (GRT Yamaha) als Schnellster. Gradingers Teamkollege Jules Cluzel landete auf Platz 9, der Franzose fuhr um 1,543 sec schneller. Auf Krummi büßte Gradinger 2,171 sec ein.
SPEEDWEEK.com setzte sich mit ihm zusammen und sprach über die Premiere.
Thomas, weshalb habt ihr im Winter nicht getestet?
Genau weiß ich das nicht, das hatte wohl was mit der Bikelieferung zu tun, sie kamen ziemlich spät. Das Team hat eh unermüdlich geschuftet, ich war zwischendurch mal in Bottrop, wo sie aufgebaut wurden.
Du bist als Deutscher Meister nach Australien gekommen, nach zwei Tagen bist du 19. Hast du es dir schwerer oder leichter vorgestellt?
Das ist eine andere Liga, aber das habe ich gewusst. Ich bin nicht der Typ der sagt, dass ich Champion bin und da jetzt gleich vorne mitfahre. Ich wusste, was auf mich zukommt.
Montag war der erste Tag seit fünf Monaten, dass ich wieder Motorrad fuhr. Wir haben ein neues Fahrwerk drin, wo wir noch viel aussortieren müssen. Die Platzierung ist schlechter, als ich mich fühle. Ich glaube, wir können am Wochenende einen guten Job machen. Nach Buriram wollen wir zum Testen, um mehr Dinge zu versuchen.
Wie beurteilst du deinen Rückstand von 2,171 sec?
Wir sind heute den ganzen Tag mit gebrauchten Reifen gefahren und wollten zum Ende hin mit neuen Reifen und dem besten Set-up raus, aber leider kam dann die rote Flagge, wegen den Enten auf der Strecke.
Dass du noch nie in Phillip Island warst, hat auch nicht geholfen, oder?
Nein, das kam hinzu. Ich habe noch nie eine so schöne Rennstrecke gesehen, richtig cool. Mit dem Wind komme ich noch nicht so gut zurecht, das ist nicht gut. Aber ich gewöhne mich langsam dran.
Hast du dir fürs erste Rennen ein Ziel gesteckt?
Ich gehe das ganz entspannt an. Auf jeden Fall möchte ich in die Punkte fahren und mich in jeder Session verbessern. Ich werde immer mein Bestes geben.
Bei mir sind Test und Rennen immer komplett verschieden. Ich bin auf jeden Fall die Rennsau.
Phillip-Island-Test: Ergebnis Supersport-WM
Pos | Fahrer | Motorrad | Zeit |
---|---|---|---|
1 | R. Krummenacher | Yamaha | 1:33,499 min |
2 | L. Mahias | Yamaha | 1:33,547 |
3 | F. Caricasulo | Yamaha | 1:33,643 |
4 | S. Cortese | Yamaha | 1:33,871 |
5 | A. West | Kawasaki | 1:34,038 |
6 | L. Stapleford | Triumph | 1:34,074 |
7 | R. De Rosa | MV Agusta | 1:34,081 |
8 | K. Sofuoglu | Kawasaki | 1:34,161 |
9 | J. Cluzel | Yamaha | 1:34,227 |
10 | H. Okubo | Kawasaki | 1:34,507 |
11 | N. Tuuli | Honda | 1:34,555 |
12 | M. Di Meglio | Yamaha | 1:34,864 |
13 | K. Smith | Honda | 1:34,954 |
14 | A. Badovini | MV Agusta | 1:35,031 |
15 | S. Hill | Triumph | 1:35,056 |
16 | L. Cresson | Yamaha | 1:35,140 |
17 | T. Toparis | Kawasaki | 1:35,490 |
18 | M. Canducci | Kawasaki | 1:35,655 |
19 | T. Gradinger | Yamaha | 1:35,670 |
20 | J. Van Sikkelerus | Honda | 1:35,672 |
21 | N. Calero | Kawasaki | 1:35,698 |
22 | H. Soomer | Honda | 1:36,191 |
23 | L. Epis | Kawasaki | 1:36,511 |
24 | A. Wagner | Honda | 1:37,025 |