Phillip Island, FP: Abbruch nach Crash – Schrötter 4.
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Marcel Schrötter
Das Feld der Supersport-WM wurde durch Unfälle während der Testfahrten am Montag und Dienstag auf Phillip Island dezimiert.
Philipp Öttl kann wegen seines dick geschwollenen linken Knies nicht fahren, weder der Bewegungsumfang noch die Schmerzen erlauben das.
Besonderes Pech hatten Yuki Okamoto (Steißbein gebrochen), Glenn van Straalen (starke Prellungen) und Federico Caricasulo (Fraktur der Speiche im rechten Arm, Gesichtsverletzungen), die in Kurve 12 auf der Ölspur von Filippo Fariolis kaputter MV Agusta ausrutschten.
Lediglich das Team D34G Ducati bietet einen Ersatz auf und lässt statt van Straalen den erstaunlich starken Australier Harrison Voight fahren.
«Okamoto schlägt sich viel besser als erwartet, er lag bereits bei Tests in Europa nur 0,3 sec hinter Stefano Manzi», lobte Ten-Kate-Teammanager Kervin Bos den WM-Rookie aus Japan. «Wie lange er mit dem gebrochenen Steißbein ausfällt, lässt sich nicht sagen. Es können sechs Wochen sein, aber auch zwölf. Wir werden für die nächsten Rennen in Portimao und eventuell auch Assen einen Ersatzfahrer aus der Yamaha-Familie aufbieten. Wer das sein könnte, habe ich mir noch nicht überlegt.»
Der Niederländer Bo Bendsneyder aus dem Team MV Agusta Reparto Corse war in allen vier Test-Sessions zu Wochenbeginn der Schnellste, seine Bestmarke 1:31,595 min ist auf sehr hohem Niveau. Zum Vergleich: Die schnellste Rennrunde auf Phillip Island drehte Yari Montella (Ducati) 2024 in 1:31,271 min. Den Streckenrekord hält Stefano Manzi (Yamaha) mit 1:31,249 min, ungewöhnlicherweise aufgestellt im Warm-up des Vorjahres.
Für die erste nennenswerte Bestzeit im 40-minütigen freien Training am Freitagvormittag, der Bundesstaat Victoria ist gegenüber MEZ zehn Stunden voraus, sorgte Bendsneyder nach zehn Minuten mit 1:32,687 min.
Zur Halbzeit führte Valentin Debise aus dem Team Renzi Corse Ducati mit 1:32,523 min und steigerte sich dann auf 1:32,364 min.
Mit noch 5:44 min auf der Uhr wurde das Training nach dem zweiten Sturz von Farioli, dieses Mal ein Highsider bei Vollgas am Ausgang von Kurve 2, unterbrochen. Weil die Reinigung der Strecke länger dauerte als erwartet, wurde die Session schließlich abgebrochen und gewertet. Der Italiener brach sich den Knöchel links und fällt für mehrere Wochen aus.
Somit sorgte Debise für die Bestzeit vor Triumph-Pilot Tom Booth-Amos, Bo Bendsneyder, Marcel Schrötter aus dem Team WRP Ducati und Ex-Weltmeister Lucas Mahias auf der besten Yamaha.
Honda-Pilot Kaito Toba, im Test auf Platz 13, überraschte als Siebter, Kawasaki-Werkspilot Jeremy Alcoba kam wegen technischer Probleme an seiner Ninja 636 nicht zum Fahren.
Somit schafften es bis auf Kawasaki alle Hersteller mit mindestens einem Fahrer in die Top-7.
Ergebnisse Supersport-WM Phillip Island, FP:
1. Valentin Debise (F), Ducati, 1:32,364 min
2. Tom Booth-Amos (GB), Triumph, +0,027 sec
3. Bo Bendsneyder (NL), MV Agusta, +0,117
4. Marcel Schrötter (D), Ducati, +0,206
5. Lucas Mahias (F), Yamaha, +0,326
6. Can Öncü (TR), Yamaha, +0,353
7. Kaito Toba (J), Honda, +0,379
8. Filippo Farioli (I), MV Agusta, +0,425
9. Oliver Bayliss (AUS), Triumph, +0,460
10. Jauma Masia (E), Ducati, +0,528
11. Michael Rinaldi (I), Yamaha, +0,547
12. Xavier Cardelus (AND), Ducati, +0,569
13. Stefano Manzi (I), Yamaha, +0,576
14. Harrison Voight (AUS), Ducati, +0,721
15. Aldi Mahendra (IND), Yamaha, +0,804
16. Niccolo Antonelli (I), Yamaha, +1,171
17. Leonardo Taccini (I), Ducati, +1,340
18. Ondrej Vostatek (CZ), Ducati, +1,352
19. Simon Jespersen (DK), Ducati, +1,356
20. Luke Power (AUS), MV Agusta, +1,591
21. Loris Veneman (NL), Ducati, +1,901
22. Syarifuddin Azman (MAL), Honda, +2,237
23. Loic Arbel (F), MV Agusta, +3,403
24. Jeremy Alcoba (E), Kawasaki, keine Zeit