Superbike-WM: Toprak erwachte in einem Albtraum

Marcel Schrötter überzeugt: Gut genug für das Podium

Von Ivo Schützbach
Marcel Schrötter in Australien

Marcel Schrötter in Australien

Nur Startplatz 9 – so hatte sich Marcel Schrötter sein erstes Qualifying mit der Ducati Panigale V2 nicht vorgestellt. Weshalb er sich auf Phillip Island erstmals in diesem Winter schwer tat, verriet er SPEEDWEEK.com.

Am Freitag erleben wir auf Phillip Island in Südaustralien den bislang wärmsten Tag dieser Woche mit Sonnenschein und 21 Grad Celsius. Und daraus resultierend ganz andere Verhältnisse mit deutlich höheren Asphalttemperaturen als während des Tests zu Wochenbeginn.

Marcel Schrötter war ein Stück weit konsterniert, als sich SPEEDWEEK.com mit ihm hinter der Box seines Teams WRP Ducati zum Vier-Augen-Gespräch traf. Eine gute halbe Sekunde verlor er auf Polesetter Bo Bendsneyder (MV Agusta), was Startplatz 9 für die Rennen am Samstag und Sonntag bedeutet. Eindeutig nicht das, was sich der Bayer nach seinem Wechsel zu Ducati, dem Weltmeister der beiden vorangegangenen Saisons, erwartet – oder mindestens erhofft – hatte.

«Das war mit Sicherheit nicht das, was ich mir vorgestellt hatte», hielt der Bayer fest. «Bislang ist es viel zu gut gelaufen, um jetzt dort rumzugurken. Ich war nie ganz vorne, aber immer so um Platz 3, 4, 5 – ich hatte das Gefühl, dass ich noch etwas in der Tasche habe. Jetzt tat ich mir zum ersten Mal schwer. Klar, man kann das aufs Qualifying schieben oder sagen, ich mache mir zu viel Druck, aber ich wollte nur da weitermachen, wo wir aufgehört haben. Wir hatten zum ersten Mal ordentliche Asphalttemperaturen mit über 40 Grad, so bin ich mit der Ducati noch nie gefahren. Das war der einzige Unterschied, ich konnte mich nicht umstellen und tat mich extrem schwer, ein Gefühl zu kriegen.»

Startplatz 9 geht allein auf deine Kappe? «Ja, es war alles okay. Wir hatten bei anderen Bedingungen gearbeitet, ich habe mich daran gewöhnt und die Abstimmung ist mehr in diese Richtung gegangen. Letztendlich konnte ich mich auf die warme Temperatur nicht umstellen und hatte kein Vertrauen.»

Ducati ist vor dieser Saison der klare Favorit, doch im Qualifying kam Valentin Debise als Bester des Herstellers aus Bologna nur auf Startplatz 5 – hinter einer MV Agusta, einer Triumph und zwei Yamaha.

Wurde Ducati eingebremst, fragte SPEEDWEEK.com nach. «Nicht, dass ich wüsste», entgegnete Schrötter. «Ich weiß aber auch nicht, wie die Balance-Regel seit heute aussieht, ob nach dem Test bei Yamaha und Kawasaki etwas geändert wurde, weil sie neue Motorräder haben. Oder ob die sich zurückgehalten haben, damit sie nicht eingebremst werden – keine Ahnung. Aber darauf will ich es auch nicht schieben. Die Bedingungen sind anders und die Strecke ist sehr speziell. Die Ducati sind hier gegenüber letztem Jahr eingebremster, weil während der vergangenen Saison zweimal eine Reduktion war. Ich glaube aber nicht, dass wir deswegen schlechter sind. Dass die MV hier ein supergutes Motorrad ist, weiß ich selbst, ich bin hier zweimal mit ihr auf dem Podium gestanden und hätte ein Rennen gewinnen sollen. Ich sehe nichts negativ außer meine Qualifying-Performance. Am Samstag wird es auch warm, wir müssen schauen, dass wir schneller werden. Ich habe aber null Bedenken, dass wir deswegen nicht konkurrenzfähig sind. Meine Pace ist gut für die Top-3.»

Zeiten Supersport-WM 2025, Phillip Island, Superpole:
Pos Fahrer Motorrad Zeit Diff
1. Bo Bendsneyder (NL) MV Agusta 1:32,310 min
2. Tom Booth-Amos (GB) Triumph 1:32,499 + 0,189 sec
3. Lucas Mahias (F) Yamaha 1:32,635 + 0,325
4. Can Öncü (TR) Yamaha 1:32,644 + 0,334
5. Valentin Debise (F) Ducati 1:32,724 + 0,414
6. Jaume Masia (E) Ducati 1:32,765 + 0,455
7. Oliver Bayliss (AUS ) Triumph 1:32,814 + 0,504
8. Stefano Manzi (I) Yamaha 1:32,841 + 0,531
9. Marcel Schrötter (D) Ducati 1:32,849 + 0,539
10. Michael Rinaldi (I) Yamaha 1:32,889 + 0,579
11. Xavi Cardelus (AND ) Ducati 1:32,945 + 0,635
12. Leonardo Taccini (I) Ducati 1:33,091 + 0,781
13. Niccolo Antonelli (I) Yamaha 1:33,201 + 0,891
14. Aldi Mahendra (RI) Yamaha 1:33,224 + 0,914
15. Jeremy Alcoba (E) Kawasaki 1:33,451 + 1,141
16. Ondrej Vostatek (CZ) Ducati 1:33,627 + 1,317
17. Luke Power (AUS ) MV Agusta 1:33,825 + 1,515
18. Simon Jespersen (DK) Ducati 1:34,074 + 1,764
19. Loris Veneman (NL) Ducati 1:34,111 + 1,801
20. Loic Arbel (F) MV Agusta 1:35,071 + 2,761
21. Syarifuddin Azman (MAL ) Honda 1:35,182 + 2,872
NQ Kaito Toba (J) Honda  

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