Alkersleben: Lukas Höllbacher baut S1-Führung aus
Lukas Höllbacher vor Bernd Hiemer
Nachdem in der Woche vor den Rennen heftige Regenfälle die Wiesen rund um den Flugplatz von Alkersleben im Ilm-Kreis in eine Sumpflandschaft verwandelten, hatte zumindest der Regengott für das Premierenrennen ein Einsehen und hielt am Rennsonntag die Himmelsschleusen geschlossen. Waren am Sonntagmorgen im Warm-up noch gemischte Bedingungen, so trocknete die Bahn und der Matsch bei 11 Grad Celsius und Wind ab, für die Rennen war eine schmale Ideallinie trocken.
Polesetter Bernd Hiemer musste zweimal von der schlecht gelegenen ersten Startposition ins Rennen gehen und verlor prompt beide Starts gegen den von Platz 3 gestarteten Lukas Höllbacher. In beiden Rennen konnte der Österreicher die Angriffe von Hiemer abwehren und einen Doppelsieg nach Hause fahren. «Wir haben nach dem Training nichts mehr gemacht und ich habe gehofft, dass es heute trocken wird und es dann für mich besser ist. Und ich habe das Beste daraus gemacht. Zweimal Platz 1, besser geht es nicht», strahlt der Bäckerssohn. «Bernd hat richtig stark Druck gemacht. Ich habe die ganze Zeit sein Motorrad direkt hinter mir gehört. Ich durfte keinen Augenblick nachlassen und mir einen Fehler erlauben. Aber ich glaube, das hat ganz gut geklappt.»
Überholen war schwierig
Auch Hiemer hat der Zweikampf Spaß gemacht, wenngleich er sich zweimal mit dem Ehrenplatz zufrieden geben musste. «Überholen war bei der schmalen freien Linie sehr schwierig. Es gab Stellen, da war ich schneller, in anderen hatte Lukas einen Vorteil. Gerade beim Rausbeschleunigen konnte Lukas früher ans Gas gehen», analysiert der Bauerschmidt-Pilot.
Ein Wechsel der Linie wäre in so einem Fall ein probates Mittel gewesen, zumal auch Hiemer eher rundere Linien bevorzugt. Da aber nur ein schmales Band von 50 cm freigefahren war, musste er sich immer wieder hinter Höllbacher anstellen und zurückstecken. Hiemer: «Es hat nie gereicht, um mich an Lukas vorbei zu bremsen. Im besten Fall hätte ich mich neben sein Hinterrad setzen können, aber vorbei wäre nicht drin gewesen.»
Der Dirminger KTM-Pilot Markus Volz wollte ebenfalls ein Wörtchen um den Sieg mitreden und blieb an der Führungsgruppe dran, konnte aber nicht mehr in die Entscheidung um den Sieg eingreifen. «Im ersten Rennen hatte ich zu Rennmitte zwei, drei kleine Fehler, die mich etwas zurückgeworfen haben. Dadurch war ich mental etwas zerstört und frustriert, sodass ich dann auch nicht mehr folgen konnte», räumte der Bodo-Schmidt-Pilot ein. «Am Ende war es ein guter dritter Platz mit reichlich Punkten für die Meisterschaft, aber mich hat gestört, dass Bernd Hiemer vor mir lag und mir wichtige Punkte gestohlen hat. Im zweiten Lauf konnte ich mithalten und bin gegen Mitte des Rennens die schnellste Rennrunde gefahren. Ich wollte dann in den letzten beiden Runden noch attackieren, hatte aber einen Rutscher und musste wieder eine Lücke aufgehen lassen. Danach habe ich dann den dritten Platz nach Hause gefahren.»
Volz verliert in der Meisterschaft damit 10 Punkte auf Höllbacher. Hiemer kann sich durch seine beiden zweiten Plätze an Nico Joannidis auf Platz 4 vorbeischieben. Bei noch maximal 150 zu vergebenden Punkten, ist aber noch nichts entschieden.