«Unfug!»: Wilde Gerüchte um DTM-Fernsehrechte
Wilde Gerüchte um die TV-Rechte
Der übliche Reflex kam sofort: Wie viel bekommt die DTM vom neuen Fernsehpartner SAT.1 für die Live-Rechte ab 2018? Oder anders gefragt: Was ist die DTM 2018 wert? Es ist nicht ungewöhnlich, dass bei solchen Deals über Zahlen spekuliert wird, manchmal auch ein wenig ins Blaue hinein. Ungewöhnlich war dann aber die Bandbreite der Summen, die im Raum standen.
Von drei Millionen wie angeblich auch zu ARD-Zeiten für die ITR bis hin zu einer Million, die die Hersteller Audi, BMW und Mercedes an Sat.1 zahlen (!), damit die Tourenwagenserie im Free-TV bleibt, reichte die Spekulationsspanne. Bei allen Quotenproblemen der Serie ist es doch schwer vorstellbar, dass die Verantwortlichen eine Million Euro in die Hand nehmen müssen, damit sich ein Sender erbarmt, Live-Bilder von der DTM zu zeigen. Oder?
DTM-Chef Gerhard Berger spricht nicht gerne über Zahlen. Die zahlreichen Gerüchte will er aber nicht unkommentiert lassen. Berger stellte ein paar Dinge klar: «Die angebliche Summe von drei Millionen Euro, die uns die ARD in der Vergangenheit bezahlt haben soll, ist schlichtweg falsch. Die Zahlen, die jetzt gerade hier und dort berichtet werden, sind allesamt falsch. Es ist nicht so, dass man uns drei Millionen zahlt. Es ist schon gar nicht so, dass womöglich die Hersteller an SAT.1 sogar Geld bezahlen, damit die DTM übertragen wird - kompletter Unfug!», sagte Berger motorsport.com.
Über Einzelheiten oder Vertragsbestandteile schweigen sich die Beteiligten freilich aus. Berger verriet zumindest so viel, dass ein TV-Deal immer aus unterschiedlichen Komponenten bestehe und die ARD dahingehend anders arbeite als SAT.1.
Berger: «Für uns steht unter dem Strich ein sehr gutes Geschäftsmodell mit einem sehr guten Sender. Eines kann ich sagen: Die Summen werden sich auch beim neuen Partner in einem ähnlichen Bereich bewegen wie zuvor - vielleicht etwas darunter, vielleicht sogar etwas darüber.»
Ob die ITR für die TV-Rechte nun mehr oder etwas weniger kassiert als zu ARD-Zeiten, Fakt ist: Die Rahmenserien sorgen definitiv für ein Minus. Der Porsche Carrera Cup schloss sich Anfang Dezember offiziell dem GT Masters an. Dadurch soll die DTM rund 1,4 Millionen Euro verlieren. Dass Audi den TT Cup nach drei Jahren eingestampft hat, reißt ein weiteres Minus in gleicher Höhe in die Kasse.
Immerhin soll der von Abt in Eigenregie organisierte Audi Sport Abt TT Cup – so der neue Name – den Verlust um rund die Hälfte abfedern. Macht unter dem Strich immer noch ein Minus in Höhe von etwa zwei Millionen Euro. Es verwundert also nicht, dass die ITR nicht nur für die Unterhaltung der Fans an der Strecke weiter fleißig nach geeigneten Serienpartnern sucht. Immerhin wird das Sponsoring durch den von neun auf zehn Events angewachsenen Kalender frisches Geld in die Kassen spülen.