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T3 Motorsport: DTM-Underdog mit großen Ambitionen

Von Andreas Reiners
Esteban Muth und Esmee Hawkey

Esteban Muth und Esmee Hawkey

T3 Motorsport ist in dieser Saison neu in die DTM gekommen. Ein Balanceakt für ein Team, das sich der Nachwuchsförderung verschrieben hat.

Eigentlich sprachen einige Dinge gegen das Projekt. Eine Million Euro an Kosten für den Einsatz eines Autos zum Beispiel. Dazu die Coronakrise, die die Suche nach Sponsoren noch einmal immens erschwert hat. Und dann der Zeitpunkt, denn T3 Motorsport hatte sich erst spät dazu entschieden, in die DTM einzusteigen. Alles keine idealen Voraussetzungen, um so etwas zu stemmen.

Doch inzwischen hat die Mannschaft aus Dresden ihren Platz in der DTM gefunden, schreibt Schlagzeilen, sorgt mit den sehenswerten Lamborghini Huracan für Furore, für Unterhaltung, für Highlights.

«Die Entscheidung ist bei uns erst spät gefallen», sagte T3-Teamchef Jens Feucht bei SPEEDWEEK.com. «Wir wollten es sofort machen, aber dafür muss man auch Fahrer finden, um das ganze Projekt refinanzieren zu können. Es war am Anfang ein schwieriger Weg, aber seit es ins Rollen gekommen ist, klappt es besser, als wir es am Anfang gedacht haben», so Feucht.

Kurios war zum Beispiel die Verpflichtung von Esteban Muth. «Lucas Auer ist in der Vergangenheit gegen Esteban gefahren. Das machte dann die Runde über seinen Onkel Gerhard Berger, Peter Mücke und dann zu uns», verrät Feucht «Da haben wir die Verhandlungen und Gespräche aufgenommen. Wir haben da auf die Aussagen von Lucas vertraut.» Teamkollegin Esmee Hawkey kam über Sponsor ROKiT in die DTM.

Die Fahrer decken aber meist nur einen Teil der Kosten ab, und die Sponsorensuche ist generell «sehr knifflig. Wir sind ein kleines und junges Team und können noch nicht die Erfolge wie zum Beispiel Abt oder Rosberg vorweisen. Corona hat es nicht einfacher gemacht für Unternehmen, und wir waren dann in diesem Jahr auch noch spät dran», so Feucht.

Bedeutet für ihn und sein Team: «Wir müssen uns in diesem Jahr durchbeißen, nehmen aber jetzt schon Kontakte auf mit Sponsoren, um das Projekt 2022 ausbauen zu können. Wir wollen permanent ein drittes Auto einsetzen und an der DTM Trophy teilnehmen.» Zuletzt war Maximilian Paul in Spielberg in einem dritten Lamborghini alös Gaststarter dabei.

Aktuell besteht das Team aus 23 Leuten. Am Standort in Dresden sind es sechs Festangestellte, der Rest sind feste Freelancer. Das übergeordnete Ziel des im November 2018 gegründeten Teams ist die Nachwuchsförderung. Daneben gibt es eine Kooperation mit dem Fußball-Zweitligisten Dynamo Dresden, was das Sportzentrum betrifft. GT3-Simulatoren sind ebenfalls in Planung. Große Pläne, große Ambitionen.

Ein Vorteil bei den Kosten, so Feucht: «Da wir ein kleines Team sind, haben wir eine andere Kostenstruktur. Wir haben zudem vier Gesellschafter. Einer stellt zum Beispiel die Werkstatt zur Verfügung, was Kosten spart. Und unsere Gesellschafter unterstützen das Projekt auch finanziell.»

Unter dem Strich sieht Feucht sein Team noch als «Underdog. Wir finden in allen Bereichen Dinge, die wir verbessern können. Wir wollen dabei kleine Schritte machen, von denen wir wissen, dass sie funktionieren.»


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